Crete Senesi
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Toskana – Zwei Wochen Rundreise mit dem Hymer Crossover

Nach dem grässlichen Winter-Regenwetter hatten wir Lust auf Sonne und Dolce Vita. Einig sind wir uns darin, dass unser Ziel nur südlich der Alpen liegen kann. Also auf in die Toskana. Unsere Rundreise führt uns durch ihre schönen Städte und Dörfer, wo wir den guten Wein geniessen werden, auch freuen wir uns auf tolle Fotomotive.

Anreise:

Wir wohnen in der Region Basel, dh unsere Reiseroute führt einmal durch die Schweiz auf der A 2 in Richtung Süden. Auf dem Weg liegt unweigerlich die St. Gotthard-Passage. Es gibt den 17 km langen Strassentunnel oder als Alternative die Überfahrt auf der Passstrasse. Die Passstrasse unterliegt der Wintersperre und bei unserer Anreise liegen oben noch ca. 9 m Schnee, dh. der Pass ist nicht offen und so müssen alle unten durch, entsprechend sind die Staumeldungen. Wir entschliessen uns gegen 21 Uhr loszufahren, der Stau wird stündlich kürzer und so denken wir, bis wir dort sind, ist er weg.

Schlussendlich erreichen wir dieses Nadelöhr gegen Mitternacht und brauchen noch rund eine Stunde um durchzukommen. Auf der anderen Seite angekommen hören wir, dass der Tunnel wegen eines defekten Fahrzeugs komplett geschlossen wurde – puh, Glück gehabt. Wir fahren weiter bis zu einem schönen Stellplatz am Monte Ceneri im Tessin. Dort kommen wir gegen 03:00 Uhr an und gehen schnellstens schlafen. Wir wollen früh weiter, damit wir am nächsten Engpass, dem Grenzübergang in Chiasso, nicht wieder im Stau stehen müssen.

Stellplatz Monte Ceneri, Tessin
Stellplatz Monte Ceneri, Tessin

1. Tag – Der Apennin

Wir nehmen weiterhin die Autobahn, fahren um Mailand herum Richtung Parma und biegen dann auf die E 33 Richtung La Spezia ab. Bei der Ausfahrt Borgotano verlassen wir die Autobahn und lassen uns überraschen, wo wir am Abend landen werden. Autobahn sind wir nun genug gefahren. Die gut ausgebaute SS62 führt uns zuerst über den Passo della Cisa. 1042m hoch bildet er die Grenze zwischen dem ligurischen und dem toskanischen Apennin. Gerne wird er von Radfahren befahren und ist neben der fast parallel verlaufenden Autobahn im Tal eine wichtige Verbindungsstrasse von Nord nach Süd.

Passo del Cisa

Auf der Passhöhe befinden sich eine Bar, ein kleiner Spezialitätenladen und ein paar Häuser. Wir genehmigen wir uns den ersten Cappuccino und kaufen im kleinen Laden einen tollen Käse, den sie dort herstellen. Das fängt ja gut an!

In Aulla kaufen wir ein, damit wir am Abend etwas zu essen haben, da wir immer noch nicht wissen, wo wir schlussendlich schlafen werden.

Casola in der Lunigiana

Ein kleiner hübscher Ort mit knapp 1000 Einwohnern, mit einem Souvenir- und Einkaufsladen, einem B & B, einem Bankomat, einer Tankstelle und einer Bar. In nicht einmal 20 min. sind wir durch und nehmen in der Bar einen Apéro: Prosecco und ein paar Häppchen für 6 €…..

Die Geschichte des Ortes geht bis in die Römerzeit zurück. Die Gegend war früher ein wichtiger Handelsweg, heute liegt hier das Tor zum Parco delle Alpi Apuane. Ein idealer Ort für Naturliebhaber, Wanderer und Outdoor-Begeisterte.

Unterhalb der Ortes liegt der kleine Campingplatz, der uns für diese erste Nacht beherbergt. Liebevoll angelegt, bietet er nur wenig Stellplätze, hat aber alles, was man braucht. Und Natur natürlich. Wir können die ganze Nacht der Nachtigall zuhören, so schön.

Campingplatz bei Gasola im Apennin
Campingplatz bei Gasola im Apennin

2. Tag – Fahrt durch den Apennin nach Lucca

Ich möchte mir Lucca anschauen, da ich es noch nicht kenne. Wir fahren also auf „unserer „Apennin-Route weiter Richtung Süden. Die touristisch weitgehend unerschlossene Strecke durch das Serchio-Tal bietet wunderbare Ausblicke in unberührte Natur und auf kleine Dörfer.

Barga

Der Ort steht auf der Liste der – „I Borghi più belli d’Italia“ – Schönste Ortkerne Italiens. Also ein Ort, der sich für eine Pause anbietet. Der alte Ortskern mit seinen ca. 500 Einwohnern liegt leicht erhöht auf einem Berg. Über allem thront weithin sichtbar der Duomo. Es gibt mehrere ausgeschilderte Wege, die aber alle letztlich beim Duono vorbeiführen. Auch wir landen unweigerlich auf dem Domplatz und geniessen eine herrliche Aussicht auf die Dächer des Städtchens und die Berge des Apennins.

Barga - Blick vom Duomo auf die Stadt

Unser Abstieg gestaltet sich abenteuerlich. Wir nehmen eine „Abkürzung“ und kommen an eine so steile, glitschige Treppe, dass wir Mühe haben, nicht auszurutschen und hinunter zu purzeln. Es ist aber auch irgendwie spannend, sozusagen hinter die Kulissen zu schauen, etwas zu finden, das normalerweise den Einheimischen vorbehalten ist.

Barga - Blick von der Stadt zum Dom

Gegen 14:00 Uhr meldet sich ein Hüngerlein und wir begeben uns auf die Suche nach einem Restaurant, um eine Kleinigkeit zu essen. Das Caffe Capretz hat ganztags geöffnet und entpuppt sich als Volltreffer: wir sitzen auf einem kleinen Balkon mit Ausblick auf die Berge und Dächer, geniessen Antipasti, schön angerichtet auf einem Holzbrett, mit einem Glas Weisswein und lassen es uns gut gehen. Wer keinen Platz auf dem kleinen Balkon bekommt, kann schön in der ehemaligen Markthalle sitzen und sich dort verwöhnen lassen.

Die Teufelsbrücke – Ponte del Diavolo

Nördlich von Borgo a Manzzano erwartet uns eine weitere Sehenswürdigkeit: die Teufelsbrücke. Eigentlich heisst sie Ponte della Maddalena, aber so nennt sie niemand. Gebaut im 12. Jhr. entlockt sie uns auf Grund der Bauweise ein Staunen. Besonders am östlichen Ufer geht es steil hinauf zum grossen Bogen, der von drei kleineren Bögen flankiert wird. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde ein Damm gebaut, der den Fluss Serchio aufstaute, sie muss daher vorher noch beeindruckender gewesen sein.

Die Teufelsbrücke - Ponte del Diavolo

Ponte della Maddalena

Viele Legenden ranken sich um die Entstehung der Brücke. Die Gebräuchlichste besagt, dass der Hl. Julian die Brücke nicht fertig stellen konnte und daher den Teufel um Hilfe bat. Als Lohn wurde dem Teufel die Seele des ersten Lebewesens, welches die Brücke überqueren würde, versprochen. Der Teufel baute die Brücke innerhalb einer Nacht fertig. Daraufhin warf der Heilige ein Stück Kuchen auf die Brücke. Diese lockte einen Hund auf die Brücke und so war der Teufel ausgetrickst und die Brücke steht heute noch.

Lucca

Wir erreichen Lucca am Spätnachmittag. In fussläufiger Entfernung gibt es mehrere Camping – bzw Stellplätze. Nachdem wir uns auf einem eingerichtet haben, beschliessen wir die 20 Minuten bis zur Porta San Donato und somit zur Altstadt zu Fuss anzugehen. Wir sind erst gegen 18:30 Uhr in der Altstadt, was sich aber als ideal erweist: die Tagestouristen in den grossen Reisebussen sind schon weg, daher sind die Strassen relativ leer und wir können schön gemütlich ohne grosses Gedränge alles anschauen.

Lucca gefällt uns sehr gut. Die Altstadt betreten wir durch die Porta San Donato. Es ist eines der vier Tore, die Einlass durch die 4,2 km lange Stadtmauer gewähren. Nachdem wir das Tor passiert haben, erwartet uns ein Grüngürtel, der ebenfalls die ganze Stadt umspannt. Die Stadtmauer oder besser Befestigungsanlage kann vollständig begangen werden. Der Blick auf die Stadt und die Umgebung ist grandios. Der Wall wurde im 19. Jhd. in einen Stadtpark verwandelt und dient den Einwohnern Luccas auch als Naherholungsgebiet. Viele Jogger, Radfahrer und Spaziergänger sind anzutreffen.

Lucca wurde von den Etruskern gegründet, war römisch und wurde durch den Seidenhandel reich. Es gibt viel zu sehen in dieser Stadt, die vier Hauptsehenswürdigkeiten sind sicherlich: der Dom, die Kirche San Michele, der Palazzo Guingi und die Piazza del’Anfiteatro.

Piazza del’Anfiteatro

Die Piazza del’Anfiteatro war in römischer Zeit ein Amphitheater und hat auch heute noch diese Form. Im Mittelalter wurden aus den Steinen der oberen Etagen des Amphitheaters Häuser auf die unteren Zuschauerränge gebaut. Am Ende standen auch in der Mitte Häuser, die Mitte des 19. Jhds. wieder abgerissen wurden. Stehen geblieben sind die Gebäude auf dem Ring der Bogenfundamente und bilden heute die Umrahmung eines einzigartigen Marktplatzes.

Lucca - Piazza del'Amfiteatro

Palazzo Guingi

Der Palazzo Guingi ist hoch und von mehreren Steineichen bewachsen. Die Höhe eines Turmes und die Bepflanzung mit Bäumen galt früher als Zeichen der Macht und des Reichtums einer Familie. Der Turm kann bestiegen werden (Eintritt um die 5€), dass sich eine tolle Aussicht bietet versteht sich von selbst.

Lucca - Palazzo Guingi

Kathedrale San Martino

Die Kathedrale San Martino wurde 1070 von Papst Alexander eingeweiht und mehrmals umgebaut. Die Fassade des Doms von Pisa mit ihrem vielfarbigen Marmor, war Inspiration für den Bau der Kathedrale. Sie gilt heute als Meisterwerk der romanischen Architektur. Im Innern befindet sich der Sarkophag der Ilaria del Carretto, der Gemahlin des Paolo Guinigi, die jung im Kindbett verstarb. Ein Meisterwerk des Bildhauers Jacopo della Quercia und das hölzerne Kruzifix des „Volto Santo“.

Lucca - Kathedrale San Martino

Lucca wird auch als Stadt der 100 Kirchen bezeichnet, man hat also genug zu besichtigen, wenn man das mag.

Wir beschliessen unseren Besuch mit dem Besuch in einem der vielen Restaurants, irgendwo in einer Nebengasse der Altstadt und gehen schliesslich durch enge, verlassene Gassen, die Mittelalterflair verströmen, zurück zum Stellplatz.

3. Tag – Auf ins Chianti-Gebiet und die Suche nach einem Übernachtungsplatz

Von Lucca aus wollen wir ins Chianti fahren und dort möglichst zwei oder besser drei Tage stehen bleiben. Wunsch und Wirklichkeit sind dann am Ende aber nicht dasselbe.

Wir verlassen Lucca erst am späten Vormittag und fahren gemütlich über San Giuliano Terme mit Blick auf den Schiefen Turm von Pisa in Richtung Chianti Gebiet. Wir versuchen, die grossen und bekannten Hotspots der Toskana wenn möglich zu vermeiden, daher steuern wir nicht San Gimignano sondern dessen „kleine Schwester“ Certaldo an.

Certaldo Alto

Certaldo genauer der Teil Certaldo Alto liegt auf einem Hügel und ist mit einer Standseilbahn bequem zu erreichen. Sportliche Menschen können natürlich den Hügel zu Fuss erklimmen. In Certaldo verstarb der Dichter Boccaccio, daher gibt es in dem kleinen Centro storico auch ein Boccaccio-Haus mit kleinem Museum.

Es macht Spass in den kleinen Gassen zwischen den roten, turmähnlichen Ziegelsteinhäusern herumzuspazieren. Es gibt einige wenige Restaurants und da es Zeit ist für einen Apèro besuchen wir ein Restaurant – La Terrazza – mit Blick über das Val d’Elsa bis nach San Gimignano in der Ferne.

Zu besichtigen gibt es das Boccaccio-Museum und als weitere Sehenswürdigkeit den Palazzo Pretorio, dem ehemaligen Rathaus mit seiner grandiosen Aussicht.

Nachdem wir mit dem Bähnle wieder unten angekommen sind, ist das nächste Thema des Tages die Stellplatzsuche. Wir schauen in unseren diversen Camping- bzw StellplatzApps nach und steuern den ersten Campingplatz an. Wir wollen ja eine Pause einlegen.

Stellplatzsuche

Der erste Campingplatz ist schon mal voll. Der nächste hat nur Plätze, die so matschig sind, dass wir dort nicht aussteigen könnten ohne knöcheltief im Matsch zu versinken, also auch nichts. Es folgt eine ca 2,5 Stunden dauernde Stellplatzsuche, mittlerweile möchten wir einfach nur etwas für die Nacht. Wir fahren mehrere Campingplätze an und auch Möglichkeiten über die Nacht zu stehen, aber die Plätze sind entweder voll oder sonst nicht geeignet. Nach einer abenteuerlichen Fahrt über holprige Nebenstrassen mit derart tiefhängenden Ästen, dass wir mehrmals Angst haben, ob wir wirklich durchfahren können, finden wir endlich bei der letzten Möglichkeit überhaupt in der Gegend noch ein Plätzchen.

Ausblick vom Stellplatz beim Weingut

Wir können auf einem kleinen Weingut für eine Nacht stehen. Eigentlich müsste man an einer Weindegustation mit Abendessen teilnehmen, da wir aber so spät kommen, ist diese schon im Gange und wir dürfen einfach so dort übernachten. Wir kaufen trotzdem eine Flasche vom besten Wein für unser Abendessen. Der Abend bringt noch wunderbares Licht, so dass wir sogar noch ein paar Fotos schiessen können.

Gerne teile ich den link zum Weingut – https://www.clantenova.it/experiences/ – es war eines unserer Highlights auf dieser Reise.

4. – 6. Tag – Das Chiantigebiet

Es geht weiter auf unserer Rundreise ins eigentliche Chianti-Gebiet. Den ersten kurzen Fotostop legen wir bei einer noch von Mönchen bewohnten Abtei, die wir von unserem Übernachtungsplatz aus gesehen haben ein. Danach geht es über Radda in Chianti, dem Weingut Badia Coltibuono zu unserem nächsten Übernachtungsplatz, wo wir zwei Tage bleiben werden.

Badia a Passignano

Diese wunderschön gelegene Vallombroserabtei aus dem Jahr 1049 ist immer noch von von Mönchen des Beneditkinerordens bewohnt. Umgeben von einigen Restaurants ist sie besonders an Sonn- und Feiertagen ein beliebtes Ausflugsziel der Toskaner.

Badia a Passignano

Heutzutage ist hier auch ein Weingut beheimatet. Die das Kloster umgebenden Ländereinen sind fast ausnahmslos mit Weinreben bepflanzt, die zum grössten Teil der Familie Antinori gehören. Gelagert wird der Wein selbstverständlich in den Kellern des Klosters.

Radda in Chianti

Nach einer abwechslungsreichen Fahrt über kleine Strassen erreichen wir Radda in Chianti. Dort werden Wohnmobile vorbildlich zum Park- und Stellplatz am Fusse des kleinen Ortes geführt. Man kann dort übernachten, aber auch nur einige Stunden stehen. Der Fussweg zum Ort ist allerdings sehr steil und auch die Ausfahrt vom Platz hat so ihre Tücken: für grosse bzw lange Womos besteht die Gefahr hinten aufzusitzen, wenn man nicht sehr vorsichtig raus fährt.

Radda selbst ist mir von unserer Toskana-Reise vor über zehn Jahren in Erinnerung geblieben, daher wollte ich unbedingt nochmals dorthin. Radda in Chianti ist ein für das Chianti-Gebiet typischer kleiner Ort. Seine Ursprünge lassen sich bis in die Etruskerzeit zurückverfolgen. Strategisch gut auf einem Hügel gelegen, kann man die weite Landschaft des Chianti überblicken. Die kleinen mittelalterlichen Gassen laden zu einem entspannten Spaziergang ein. Kleine Geschäfte verführen mit ihrem Angebot zum einkaufen und natürlich kann man überall Wein degustieren und kaufen oder in einem der vielen Restaurant eine Pause einlegen.

Radda in Chianti

Die Lega del Chianti hatte im Mittelalter hier ihren Sitz. Diese politische und militärische Organisation wurde von der Republik Florenz ins Leben gerufen. Sie hatte zur Aufgabe, das Chiantigebiet zu verteidigen und zu verwalten.

In Radda findet sich auch ein Statue des Gallo Nere, des schwarzen Hahns, dem Symbol des Chianti Gebietes. Nur Weine aus diesem Anbaugebiet, die festgelegten Kriterien entsprechen, dürfen dieses Symbol auf ihrem Etikett tragen.

Tipp: eines der berühmtesten und bedeutendsten Weinfeste findet in Radda statt: Radda nel Bicchiere – Radda im Glas“

Das Fest bietet die Möglichkeit an den verschiedenen Ständen ca 80 Weine zu verkosten. Man kauft einfach ein Glas und geht von Stand zu Stand und probiert dort, wo und was man möchte. Leider haben wir das Fest dieses Mal verpasst, es ist meist Ende Mai. https://www.raddanelbicchiere.net/

Badia Coltibuono

Die Abtei (Badia) entstand im Jahr 1037, als man eine kleine Kirche in eine Klosteranlage um- bzw ausbaute. Auch diese Anlage geht auf die Valombrosanermönche zurück. Im frühen 19. Jhd. mussten die Bewohner unter der Herrschaft der Neapolitaner das Kloster verlassen, dieses wurde anschliessend versteigert

Ehemalige Abtei Badia Coltibuono
Badia a Coltibuono - Chianti im Glas

Seit 1846 widmet sich die Familie Giuntini/Stucchi-Prinetti dem Weinanbau und gehört zu den Pionieren des Chianti. Es werden Chianti Classico Weine der Extra-Klasse und Bioolivenöle hergestellt. Ausserdem bietet die ehemalige Abtei Zimmer und Kochkurse an.

Badia Coltibuono - Restaurant

Gleich nebenan findet sich ein wunderschön gelegenes Restaurant. Hier lässt es sich gemütlich sitzen, auch hier genießt man die Ruhe, die Aussicht und Atmosphäre, die einem hier sofort einnimmt. Auf dem Parkplatz vor der Abtei kann man mit dem Wohnmobil übernachten, aber es ist kein Stellplatz, sondern ein Parkplatz. Als wir ankommen ist er von Restaurantbesuchern vollgeparkt und wir erwischen gerade noch eine Möglichkeit unseren Grossen bzw neu heisst er ja nun Obelix, abzustellen.

Monti
Monti - Blick auf Gehöft bei Sonnenuntergang

Ein kleines Dorf, welches zur Gemeinde Gaiole in Chianti gehört, wird für die nächsten Tage unser Übernachtungsziel. Wir stehen auf einem sehr neuen Stellplatz für 10 Wohnmobile auf dem Gelände eines Weingutes in Monti di Sotto. Der Platz und die dazugehörenden Einrichtungen sind tiptop und sehr gepflegt. Zur Einrichtung gehören Apartments, die in renovierten Häusern auf der gegenüberliegenden Strassenseite untergebracht sind und die Benutzung des Swimming-Pools. Als wir dort übernachten ist der allerdings noch gesperrt, aber die Badeliegen drumrum können wir gerne nutzen. Selbstverständlich kann der in der Azienda produzierte Wein bei einer Weinprobe verkostet werden, ebenfalls das sehr gute Olivenöl. Wir verbringen hier zwei entspannte Tage, lediglich mit kleineren Ausflügen in die nähere Umgebung. Muss auch mal sein. https://www.lamontaninaaziendaagricola.it/it/

Monti - Stellplatz auf Weingut
Monti - Blick in die Landschaft
Monti - Markus auf Scooter

7. Tag – Crete Senesi

Auf in die Toskana der Kalender- und Postkartenmotive. Wer kennt sie nicht, die vielen wunderschönen Bilder auf den Toskanakalendern? Zedernalleen, sanfte Hügel, Terrakottahäuser, das alles ist für viele der Inbegriff der Toskana. Auch ich hatte lange die Toskana darauf reduziert und ihr damit Unrecht getan. Nach den vielfältigen Eindrücken der ersten Woche nähern wir uns nun also „dieser“ Toskana der Kalenderbilder und sind gespannt, was uns erwartet.

Crete Senesi - wunderbare Wolkenbilder

Wir verlassen daher Monti und fahren ohne Umwege zur Crete Senesi. Die Crete Senesi ist eine faszinierende Landschaft südöstlich von Siena. Eigentliches Zentrum ist Asciano. Monteroni d’Arbia und Buonconvento begrenzen die Crete im Westen, San Giovanni d’Asso im Süden und Rapolano Terme im Osten. Die Crete Sense ist eine durch Erosion entstandene mittelalterliche Landschaft, die hauptsächlich aus tonhaltiger Erde besteht. In diesem Gebiet erstreckt sich auch die „Wüste von Accona“. Auf den kargen Böden wächst nicht viel, die Landschaft ist, jetzt im Frühjahr, geprägt von Weizen- und Rapsfeldern. Im Herbst wird sie von Brauntönen dominiert sein. Typisch sind die sog. Biancane, weisse Hügel mit tiefen Furchen ohne Vegetation. Bäume finden sich in den Flusstälern oder in Form von Zypressenalleen als Zufahrt zu den Gehöften.

Toskana Crete Senesi - Rapsfeld
Toskana Crete Senesi - Staubstrasse
Toskana Crete Senesi -Einzelne Zypresse

Wir beginnen unsere Erkundung in Arbia und fahren auf der SP 438 Richtung Asciano. Es sind nur rund 17 km, aber wir werden den ganzen Tag damit beschäftigt sein, die besten Fotospots zu finden und schöne Fotos zu machen.

Wer „einfach schauen“ möchte kann beim Punto panoramico, dem Crete Senesi Aussichtspunkt anhalten. Von hier aus hat man einen tollen Rundblick auf die Crete. Es lohnt sich aber auch, die Strasse auf einer den kleinen, meist staubigen Nebenstrassen zu verlassen und einfach gespannt zu sein, was man findet. Schön ist es allemal.

Punto panoramico - Ausblick auf Crete Senesi

Agriturismo Baccoleno

Das Acriculturo liegt südlich von Asciano und ist der (Foto-) Spot schlechthin. Die in Kurven verlaufende, Zypressen gesäumte Auffahrt ist legendär und Teil einer jeden Fotoreise in die Toskana. Das Agriculturo bietet auch exclusive Übernachtungsmöglichkeiten an.

Agriturismo Baccoleno

Auch wir wollen hier einige schöne Bilder machen. Leider fahren wir beim einparken am Strassenrand in ein Loch und touchieren leicht beim Herausfahren mit Obelix (der einen Satz nimmt, gross und stark wie er ist) die Heckscheibe des hinter uns stehenden Autos. Einfach wegfahren ist keine Option, daher wartet Markus bei den Fahrzeugen auf die Rückkehr des Fahrers und ich versuche noch schnell den Sonnenuntergang auf ein Foto zu bannen. Wir regeln die Sache und übernachten danach auf dem Parkplatz des Friedhofs von Asciano. Einmal nicht aufgepasst und schon ist es passiert….

8. – 11. Tag – Val d’Orcia

Auf unserer Rundreise geht es in die Region, die alle Fotografenherzen höher schlagen lässt: das Val d’Orcia

Zypressenallee auf einem Hügel

Benannt nach dem gleichnamigen Fluss Orcia, ist das Val d’Orcia eine der schönsten Landschaften, die Italien zu bieten hat. Im 14. und 15. Jhd. begann man die Landschaft umzugestalten. Man wollte eine ideale Landschaft nach den damaligen Vorstellungen erschaffen. Dazu wurden Wälder gerodet und die Toskana typischen Zypressenallen angelegt. Die pittoresken Städtchen und Gehöfte tun ein Übriges zur Attraktivität des Val d’Orcia. Schon in der Renaissance inspirierte diese Landschaft viele Künstler, insbesondere die Maler der Schule von Siena. Seit 2004 ist es UNESCO-Weltkulturerbe.

Val d'Orcia - Zypressen bei Sonnenuntergang

Die sanften, grünen Hügel, die Weinberge und Weizenfelder verfehlen ihre Wirkung auf uns nicht. Die kleinen Städte und Dörfer bezaubern, wir sind von Anfang an begeistert. Im Frühjahr ist hier alles noch grün, überall wo man hinschaut wachsen Blumen, besonders die grossen Mohn- und Kleefelder stechen ins Auge. Auch jetzt in der Vorsaison ist überall viel los, die touristischen Hotspots sind gut besucht. Wir werden uns weniger die Städte anschauen als vielmehr die Landschaft geniessen und festhalten.

Zypressenwäldchen

Das wohl berühmteste Zypressenwäldchen findet sich westlich von San Quirico an der SS2. Leider sind die Parkmöglichkeiten beschränkt und da es sich um eine Schnellstrasse handelt, kann man nicht einfach am Strassenrand anhalten. Wir suchen auf google maps nach einem anderen Weg und werden fündig. Fährt man ein Stück zurück und biegt auf die SP14 ab, kommt man zu einem Podere (Gehöft). Dort muss man das Auto oder den Camper stehen lassen und den restlichen Weg zu Fuss antreten. Verständlich möchten die Eigentümer des Podere keinen Durchgangsverkehr über ihre Felder und Wiesen.

Obelix, unser Camper

Wir fotografieren hier am Tag ein anderes kleines Wäldchen und finden ganz nebenbei unseren nächsten Übernachtungsplatz. Auf dem nächsten Hügel sehen wir Wohnwagen stehen und fragen nach: ein Platz für eine Nacht ist noch frei. Das gibt uns dann auch Gelegenheit am Abend zum Zypressenwäldchen zu wandern und dort bei Sonnenuntergang und sensationellem Licht Bilder zu machen, ganz ohne Menschen, nur mit ein paar anderen Fotografen.

Zypressenwäldchen bei San Quirico

Das Podere Cancelli gehört einem bayrischen Paar, welches in die Toskana ausgewandert ist. Viel Infrastruktur gibt es nicht: Toilette, Dusche und Wasser. Dumpen ist nicht möglich, den Müll muss man mitnehmen, auch ist der Platz eher teuer. ABER: die Lage, der Blick rundum, die Natur und die Ruhe sind es wert, hier zu übernachten. Eine Reservation wird empfohlen. https://www.poderecancelli.com

Montalcino

Hier im Val d’Orcia entsteht einer der weltbesten Rotweine, der Brunello del Montalcino. Überall um das kleine Städtchen Montalcino herum sieht man die Weinreben. Montalcino liegt ganz oben auf einem Hügel. Für PKW gibt es diverse Parkplätze, die Wohnmobile werden direkt zum offiziellen Wohnmobilstellplatz ca. 1 km oberhalb des Zentrums geleitet. Wir können hier dumpen, das Wasser auffüllen und unseren Obelix für den Besuch im Städtchen stehen lassen.

Montalcino
Montalcino - Zentrum
Montalcino - kleine Gasse

Der Weg ins Zentrum ist steil, bietet aber einige schöne Ausblicke auf den Ort und die Umgebung. Unten angekommen stehen wir vor der Festung und somit dem Eingang zur Altstadt. Für die meisten Besucher Montalcinos gehört der Besuch der Fortezza mit ihrem grandiosen Ausblick zum Pflichtprogramm. Tickets gibt es in der Enoteca nebenan.

Wir schlendern durch die kleinen Gassen, vorbei an den vielen Enotecas und Souvenirläden. Wir entdecken das Café 1888 – Fiaschetteria Italiana, Montalcino und gönnen uns spontan ein Gläschen Brunello. Das Café mit seinen Plüschsesseln und den Kronleuchtern sieht aus, als wäre seit der Eröffnung nichts mehr verändert worden, von uns eine klare Empfehlung.

Es ist viel los in Montalcino, aber wie überall: geht man in die Nebengassen, ist von dem Trubel auf der Hauptgasse nichts mehr zu bemerken und man kann den Flair der Orte auf sich wirken lassen.

Capella Madonna di Vitaletta
Capella Madonna di Vitaletta

Die kleine Kapelle liegt zwischen San Quirico und Pienza und ist, man ahnt es schon, ebenfalls ein touristischer Hotspot und bekanntes Postkartenmotiv. Die kleine Kapelle ist sehr alt, wird von Zypressen umrahmt und wurde an der Stelle erbaut, an der Maria einer kleinen Hirtin erschienen sein soll. Das heutige schlichte Aussehen erhielt sie im 19.Jhd. durch Giuseppe Partini. Durch die helle Fassade ist sie weithin zu sehen. Erreichen kann man die Kapelle über die SP146 bis zu einer Abzweigung mit dem Hinweisschild zur Kapelle. Man kommt zu einem Parkplatz und geht den letzten Kilometer zu Fuss. Natürlich besteht auch die Möglichkeit zur Kapelle zu wandern. Wir begnügen uns mit einem Blick aus der Ferne, da wir auch bzw nur ein Foto dieses Kleinodes haben wollen und wir die Menschenmassen sehen, die sich vom Parkplatz zur Kapelle bewegen – also nichts für uns.

Bagno Vignoni

Dieser kleine Ort hat einen speziellen Dorfplatz, nämlich ein grosses, rechteckiges Badebecken. Schon die Etrusker und die Medici kamen hierher um ihren Rheumatismus zu kurieren. Heute ist das Baden natürlich verboten, der Platz bzw das Becken ist aber immer noch Anziehungspunkt für Einheimische wie Touristen. Drumrum stehen einige Häuser, in denen Restaurants untergebracht sind, die jetzt bei unserem Besuch über Mittag, gut gefüllt sind.

Bagno Vignoni

Unterhalb von Bagno Vignoni gibt es einen Stellplatz für autarke Wohnmobile, einzig der Müll kann entsorgt werden, ist doch die Entsorgungsstation des Ortes gleich nebenan. Wir übernachten hier, weil wir wieder einmal lange nach einem geeigneten Stellplatz gesucht haben und nach einer ca. 2 stündigen Irrfahrt hier gelandet sind. Es fällt auf, dass es an der Küste einen Stell- bzw Campingplatz am anderen gibt, im Landesinneren aber nur wenige. Oft sind es Parkplätze, die tagsüber auch von PKW zugestellt und daher wenig einladend sind, besonders, wenn man nicht nur eine Nacht dort stehen möchte. Hier auf dem Platz treffen wir „Hymphry“, ein Brüderchen von unserem Obelix, aus Wales mit seinen Besitzern und kommen sofort ins Gespräch. Auch die drei stehen hier, weil sie anderswo nicht untergekommen sind.

Poggio Covili - Ausblick auf dem Rückweg von Bagno Vignoni

Die nächsten zwei Nächte verbringen wir wiederum auf einem kleinen Weingut. Wir rufen gleich frühmorgens an und reservieren uns einen Stellplatz. Das Agricola Casagori hat 5 Stellplätze für autonome Wohnmobile. Es gibt hier Wasser, aber eine Entsorgung ist nicht möglich. Die Aussicht auf das Tal und das oberhalb gelegene Pienza ist super schön. Wir gönnen uns eine Weinprobe, geniessen den Sonnenuntergang und das Leben an sich. https://www.agricolacasagori.it/en/

Ausblick von unserem Stellplatz auf dem Agricola Casagori

12. Tag – In Richtung Küste und der Maremma

Wir stehen früh auf, sehr früh, es ist noch dunkel. Wenigstens einmal wollen wir in den frühen Morgenstunden fotografieren. Wir warnen die Nachbarn vor und versuchen so leise wie möglich aufzubrechen, immerhin ist es erst 05:00 Uhr, stockdunkel und alle schlafen noch.

Poggio Covili

Wir fahren als Erstes zum Poggio Covili. Ein Agriturismo mit einer spektakulären schnurgeraden Zypressennallee. Tagsüber herrscht hier immer viel Betrieb, alle wollen sich vor der Allee fotografieren. Es ist dann nicht möglich, Bilder nur von den Bäumen und der Allee zu machen.

Poggio Covili im Morgennebel

Leider herrscht an diesem Morgen zäher und dichter Nebel. Wir harren trotzdem aus und hoffen, dass die Sonne irgendwann durchbricht, den Sonnenaufgang jedenfalls können wir knicken. Die Zypressen erscheinen nur schemenhaft und verschwinden im Nebel, das Agriculturo ist gar nicht zu sehen. Trotzdem gelingen uns einige brauchbare Aufnahmen. Als dann gegen 07:00 Uhr die ersten Minibusse mit Fotografen ankommen, packen wir zusammen und fahren weiter.

Wir fahren zuerst nach San Quirico, da wir unbedingt dumpen müssen. Das können wir auf dem Stellplatz mitten im Ort. Danach kaufen wir Brot für das Frühstück und suchen nach einem schönen Plätzchen dafür. Auf der Suche danach realisieren wir plötzlich, dass wir direkt bei einem weiteren Fotospot vorbeikommen, den wir bisher irgendwie vergessen hatten.

Podere Belvedere

Das Podere Belvedere liegt malerisch unterhalb der Strasse SP 146. Es gibt dort eine prima Möglichkeit, um anzuhalten und zu parken. Das Licht ist noch gut, letzte Nebelfetzen sind noch sichtbar. Also nichts wie raus und fotografieren, muss das Frühstück eben noch warten.

Die Fahrt in die Maremma

Nach unserem wohlverdienten Frühstück fahren wir zur Maremma und Richtung Meer. Wir fahren ziemlich genau nach Westen, die südliche Toskana lassen wir aus Zeitgründen aus, aber dh. ja nicht, dass wir dort nicht irgendwann hinfahren werden.

Der Reiseführer schreibt, dass es sich lohnt das Städtchen Roccastrada anzuschauen. Also fahren wir dort vorbei, da es auch eine wunderschöne Pinienallee geben soll. Irgendwie finden wir diese nicht und auch sonst reizt uns die Gegend nicht, um dort anzuhalten und das Städtchen zu besichtigen. Also fahren wir direkt zum Tagesziel, einem Agricamping in der Nähe von Gavorrano in Bivio di Ravi. Der Platz liegt nett zwischen Olivenhainen und ist terrassiert, nachts wird abgesperrt. Es ist das erste Mal, dass wir das sehen. Die Gegend macht einen ärmlichen Eindruck, wir kommen an ziemlich heruntergekommenen Häusern vorbei, hier scheinen die Touristen eher vorbeizufahren. Für uns ist es ja auch nur eine Zwischenstation.

13. Tag – Die Heimat der Super Tuscans und Volterra

Mit Super Tuscans sind die teuersten Weine der Toskana gemeint. Diese entstehen in Weingütern im Gebiet um die Städte Castagneto Carducci und Bolgheri. Dort sind die Weingüter Sassicaia, Ornellaia, Grattamacco und weitere grosse Weingüter zu Hause. Fährt man zu diesen Städtchen, kommt man an Weinpflanzungen und Olivenhainen vorbei.

Castagneto Carducci

Das kleine Städtchen kommt ohne nennenswerte Highlights aus. Es macht aber Spass, durch die engen Gassen zu schlendern, deren Häuser noch bewohnt sind, die Wäsche typisch italienisch zwischen den Häusern aufgehängt ist und um ganz am Ende die Aussicht bis zum Meer und über die Ebene zu geniessen.

Rebstöcke in der maremma
Castagnetti Carducci - Ausblick von der Panoramaterrasse zum Meer

Eine Besonderheit bietet das Städtchen jedoch: eine Schneiderei, die wunderbar nostalgisch daher kommt und in der schon Mick Jagger oder Sarah Ferguson schneidern liessen. Am anderen Ende der Dorfstrasse finden wir eine kleine Bäckerei, die ebenfalls sehr nostalgisch wirkt, aber ganz neuzeitlich auf Social Media aktiv ist und wunderbare Sachen anbietet.

Bolgheri

Nach Bolgheri führt eine fünf Kilometer lange Zypressenallee, die schon vom Dichter Giosuè Carducci gewürdigt wurde. Ausserhalb des kleinen Ortes stellt man sein Womom oder Auto auf einem der Parkplätze ab und macht sich auf den kurzen Fussweg in den Ort. Bolgheri ist um eine mittelalterliche Burg entstanden. Der Ort ist nicht sehr gross und beherbergt fast nur Vinotheken und Restaurants, gehört aber zum Pflichtprogramm für Weinkenner. Uns hat er trotzdem gut gefallen, irgendwie hat er Charme.

Längste Zypressenallee der Toskana
Enoteca von Bolgheri

Volterra

Das letzte Ziel für diesen Tag. Wir wollen unbedingt auf dem städtischen Stellplatz übernachten, daher steuern wir Volterra für unsere Verhältnisse früh an, dh Mitte Nachmittag. Der Platz liegt unterhalb der Zentrums und bietet alles, was man braucht. Die Stadt, die sich hoch über der Ebene, weithin sichtbar auf einem Hügel erhebt, ist durch viele Treppenstufen erreichbar.

Wir beschliessen, die Stadt zu erkunden und in einem Restaurant für ein schönes Abendessen zu reservieren. Unser Plan sieht vor, die Toskana am nächsten Tag zu verlassen und noch einen Abstecher in das Weingebiet des Piemont zu machen. Volterra ist daher unsere letzte Station auf unserer Rundreise durch die Toskana.

Gasse in Voltera
Die Aussicht von Voltera
Voltera Palazzo di Priori

Die Stadt selbst hat sich ihr mittelalterliches Flair erhalten. Voltera ist eine der ältesten ganz Italiens und geht auf die Etrusker zurück. Die Gassen sind schmal, aber voller Leben. Man sieht Einheimische wie Touristen und kommt nicht umhin wenigstens einen der vielen Alabasterläden zu besuchen. Die Alabasterverarbeitung ist neben dem Tourismus, wichtigster Wirtschaftszweig. Für meine Tochter ist Volterra die schönste der Toskanischen Städte und schön ist Volterra wirklich. Nicht umsonst war Volterra schon Schauplatz vieler Filmproduktionen.

Die Kathedrale Santa Maria Assunta und das Battistero di San Giovanni sind bedeutende Zeugnisse mittelalterlicher Bauweisen und mit dem Palazzo di Priori am gleichnamigen Platz bestaunen wir das älteste Rathaus der Toskana. Wer an Archäologie interessiert ist, findet etwas ausserhalb des Zentrums die Überreste der etruskischen Akropolis und des römische Theaters. Grandiose Aussicht inbegriffen.

Voltera Rathaus

Wir finden ein Restaurant und reservieren auf 20:00 Uhr. So bleibt genügend Zeit noch etwas in den engen Gassen herumzustreifen und uns dann noch in unserem Obelix frisch zu machen.

Das Abendessen im Ristorante Enoteca Del Duca ist wirklich fein, der Wirt ein Profi, der sehr um das wohl seiner Gäste besorgt ist und zu fortgeschrittener Stunde sogar ein Gesangsständchen zum Besten gibt. Unser letzter Abend in der Toskana ist ein voller Erfolg.

14. -16. Tag – Piemont und die Alta Langha und die Heimfahrt

Blick auf Barolo

Wir nehmen Abschied von der Toskana und fahren in die Langhe, so wird das Gebiet um Barolo und Alba im Piemont genannt. Wir haben dort für unsere Weinreise im Herbst mit Freunden ein Agriculturo gemietet, das auch einen Stellplatz für Womos anbietet. Das wollen wir uns ansehen und nebenbei unser Lieblingsweingut besuchen. Im „Piemont“ sind wir nicht zum ersten Mal, wir besuchen nicht nur Maresa auf dem Weingut, sondern auch unser Lieblingsretaurant (wir müssen unbedingt die Reservation für die Gruppe abklären) und lassen es uns auf dem wirklich schönen Stellplatz noch für zwei Übernachtungen gut gehen. (Ein ausführlicher Bericht über das Piemont wird folgen)

Agriculturo Cascina Rocca

Die Heimfahrt

Nach den zwei Nächten brechen wir nun endgültig in Richtung Heimat auf. Eigentlich wollen wir das Nadelöhr St. Gotthard-Tunnel meiden und durch den Mont-Blanc-Tunnel am Genfersee vorbei nach Hause fahren, aber wir können den Preis für die Tunneldurchfahrt nicht ermitteln. Im Raum stehen € 200,00 und das Risiko, dass es wirklich so teuer ist, wollen wir nicht eingehen. Also doch Gotthard.

Aber wie auf dem Hinweg stehen wir bald im Stau: ein LKW hat im Tunnel eine Panne und daher ist der Tunnel komplett gesperrt. Wir warten über eine Stunde, bevor es weitergeht.

Nach dieser Verzögerung erreichen wir gegen Spätnachmittag unser zu Hause nach einer wirklich schönen Rundreise durch die Toskana. Wie immer sind wir hin und zurück.

Hinweis: Der Bericht enthält kostenlose Werbung.

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