Island,  Roadtrips

Island – wie alles begann

Reisen mit einem Wohnmobil oder Camper war nie Thema bei uns, bis….

Als Fliegenfischer und Hobby-Fotografen hatten wir auf unseren Reisen unsere Unterkünfte bisher in Hotels oder Ferienwohnungen mit allen Vor- und Nachteilen, die diese Art der Unterbringung bietet. Man hat evtl mehr Komfort, ist aber auch an viele Dinge gebunden, die dem Hobby nicht unbedingt dienlich sind (feste Essenszeiten im Hotel oder bei Ferienwohnungen wenig Flexibilität, will man mal vorher abreisen). Für Frühjahr 2020 hatten wir eine Reise in Kombination mit einem gemieteten Wohnmobil durch Kalifornien geplant, aber wie so vielen anderen hat der Ausbruch der Corona-Pandemie diesen Plan erfolgreich verhindert. Es wurde also nix mit unserer ersten Camperreise.

Ein Jahr später, reisen war unter bestimmten Umständen wieder möglich, entschlossen wir uns spontan für zweieinhalb Wochen mit dem Camper durch Island zu fahren. Wir hatten Glück und der von uns auserkorene Camper, den wir über eine auf Islandreisen spezialisierte Reiseagentur in der Schweiz mieten wollten, war noch verfügbar. Jetzt noch schnell die Flüge buchen, eine grobe Routenplanung erstellen, damit wir mit der Zeit gut hinkommen konnten, um das zu sehen, was wir unbedingt sehen wollten und um einige Tage an den herrlichen Flüssen und Seen in Island Fliegenfischen zu können und dann ging es los – Zürich – Keflavik.

Island Mercedes Sprinter
The Big One – unser Island Sprinter

Ankunft Reykjavik

Kommt man am Flughafen in Keflavik an, ist erstmal einkaufen angesagt, nämlich Alkohol. Im grossen Duty Free Shop gibt es Wein, Bier und Spirituosen weitaus billiger als nachher dann im Land selbst, auch dürfen in Island nur bestimmte Shops mit Konzession Alkohol verkaufen. Entsprechend viel ist dann auch los im Shop. 

Wir passieren die Border Control, wo wir brav unser Covid-Zertifikat vorweisen, um nach einer kurzen Wartezeit von der Autovermietung abgeholt und zum Ort der Fahrzeugübergabe gefahren zu werden. Wir bekommen „The Big One“ – einen Mercedes Sprinter Kastenwagen mit 4 x 4 Antrieb. Will man in Island auch die Inlandstrecken bzw die Hochlandpisten befahren ist das ein „must have“, ohne geht es nicht und ist auch niemandem zu empfehlen. Die Einführung dauert nicht so lange, aber das einräumen…was kommt wohin, damit alles seine Ordnung hat und wir alles nachher wiederfinden, denn Platz hat „The Big One“ genug. Wir decken uns noch kurz mit Lebensmitteln ein und fahren zum ersten Campingplatz in Grindavik nahe des am 19.03.2021 ausgebrochenen Vulkans Fagradalsfjall auf der Halbinsel Reykjanes im Südwesten Islands.

In Island ist wild campen strikt untersagt und wird mit hohen Strafen belegt. Man muss entweder immer einen Campingplatz anfahren oder die Bauern fragen, ob man bei ihnen bzw. auf ihrem Land übernachten darf. 

Halbinsel Reykjanes und der Vulkan Fagradalsfjall 

Mittlerweile ist die Blue Lagune eines der beliebtesten Ziele für Touristen und muss oft Wochen oder sogar Monate vor einem Besuch reserviert werden. Das reservierte Zeitfenster sollte dann auch genau eingehalten werden, da sonst die Tickets, die mit ca 50 – 80 € pro Person nicht gerade günstig sind, verfallen. Wir haben sie nicht besucht, weil für uns zu voll, auch hat ihr bei unserem Besuch der Vulkan den Rang abgelaufen.

Im Sommer 2021 gab es bei allen Reisenden nur eine Frage: „Did you see the vulcano?“ Alle wollten ihn sehen! – So auch wir. Seit ich ein kleines Mädchen war und mir ein Stein aus dem Ätna-Krater geschenkt wurde, ist es ein Traum von mir einmal einen Vulkan in Aktion zu sehen. 

Die Isländer leben seit der Besiedelung ihres Landes sowohl mit Erdbeben als auch mit Vulkanausbrüchen, mal mehr mal weniger gefährlichen. Dieser Vulkan lag bzw liegt verkehrstechnisch günstig, die Rauchentwicklung war nicht so gross und alle wollten ihn sehen. Also wurde nahezu sofort ein Parkplatz, bezahlbar über eine App und Wanderwege angelegt. Der Vulkan spuckte brav seine Lava, daher mussten die Wege immer angepasst werden und neu angelegt. Auch kein Problem für die Isländer.

Wir fuhren also am Abend zum nächstgelegenen Campingplatz und an unserem ersten Morgen direkt zur Vulkanbesichtigung. Zuerst mussten wir eine Strecke von ca 2 km zurücklegen, bis wir auf das Lavafeld stiessen. Es war riesig! Schwarz lag es in der Senke zwischen zwei Bergrücken und füllte das gesamte Tal aus, überall konnte man Rauchfahnen aufsteigen sehen. Diese Rauchfahnen gaben dem dringenden Hinweis Nachdruck, das Feld nicht zu betreten, es war an einigen Stellen noch mehrere tausend Grad heiss. Der Weg führte dann einen steilen Berg hinauf auf einen Grad, dem man dann entlang wandern musste. Der Weg war steil, nicht gesichert und es kam ein Sturm vom Meer auf. Wer den Isländischen Wind einmal kennen gelernt hat weiss wovon ich spreche: es war möglich, sich schräg in den Wind zu legen und nicht umzufallen…und das auf einem steilen Abhang. Wir haben dann kurz vor Erreichen des Grads abgebrochen, es war mir zu gefährlich. Der Abstieg war abenteuerlich, wir mussten uns mit vollem Einsatz gegen die Böen stemmen, um nicht abzustürzen, auch fing es noch an zu regnen, der Weg wurde sehr rutschig. Unten angekommen machten wir noch ein paar Fotos vom Lavafeld bevor wir uns auf den Rückweg machten. Einfach alles war durchnässt, aber auch das ist Island und gehört dazu.

Tja und ein aktiver Vulkan steht daher immer noch auf meiner What-to-see-List.

Fagradalsfjall  - Das Lavafeld
Das Lavafeld

Halbinsel Snaefellsnes

Die nächste Station auf unserer Reise war die Snaefellsnes Halbinsel, auch bekannt als Island im Kleinen. Sie hat alles, was Island ausmacht: schroffe Küsten, Wasserfälle, einen Gletscher mit einem Vulkan, weisse und schwarze Strände, kleine, nette Dörfer. Der Name Snaefellsnes bedeutet „Schneeberghalbinsel“ – sehr treffend.

Unterwegs in Borganes kauften wir in einer Tankstelle die „Veiðikortið“ – eine Angelkarte, die uns die Erlaubnis gabt, unbeschränkt in 37 Seen zu fischen. Eine gute und vor allem erschwingliche Möglichkeit fischen zu gehen, auch bei den Isländern ist die Karte sehr beliebt. Der erste See, Hlíðarvatn, den wir befischen wollten liegt mitten auf Snaefellsnes, der Plan war dorthin zu fahren und dort auch zu übernachten. Leider, leider hat uns auch der Sturm und der Regen bis hierhin begleitet und Fliegenfischen konnten wir vergessen. Die Wolken hingen tief, der Regen kam quer durch die Luft, nicht sehr gemütlich. Also fuhren wir zurück an die Küste und suchten uns einen Platz für die Nacht. Es regnete ununterbrochen und wir waren froh, dass wir Küche und Badezimmer an Bord hatten.

Wir übernachteten hinter den Dünen auf einem sehr einfachen Stellplatz, der zu einem Hotel (Langaholt) gehört. Einkassiert wurde am Camper von einer netten Dame. Auf dem Stellplatz standen noch zwei weitere Camper, so waren wir nicht allein. Am nächsten Tag war das Wetter etwas besser, es regnete nicht mehr ganz so fest wie am Vortag, immerhin, die schönen Berge von Snaefellsnes blieben aber weiterhin hinter dicken Wolken verborgen.

Unser erster Halt war beim Wasserfall Bjarnafoss. Er stürzt die Felswände herunter und ist bekannt dafür, dass sein Dunst schon von Weitem gesehen wird, manchmal, wenn der Wind vom Meer her stark bläst, scheint er rückwärts zu fliessen, also bergauf, da der Wind das herabfallende Wasser nach oben drückt. Wir sahen den Wasserfall erst als wir dort waren, die schlechte Sicht und der wieder einsetzende Regen waren schuld. Wir fanden die Szenerie aber so imposant, dass wir die kleine Wanderung zum Wasserfall antraten und hofften, doch ein paar brauchbare Fotos machen zu können.

Nasse Schafe und der Bjarnafoss
Nasse Schafe und der Bjarnafoss

Weiter ging es zur schwarzen Kirche von Búðir. Die Kirche von Búðir wurde 1703 erbaut, verrottete aber im Laufe der Jahre. Wieder aufgebaut wurde sie an anderer Stelle in ihrer heutigen Form 1848. 1984 schließlich verschob man die Kirche in einem Stück an ihren heutigen Platz. Die Kirche von Búðir ist denkmalgeschützt und im Besitz des isländischen Nationalmuseums. 

Wir hatten Glück und die Kirche einige Zeit für uns alleine, so dass wir doch zu unseren Fotos kamen und zwar ganz ohne Menschen.

Die schwarze Kirche Búðir
Die schwarze Kirche Búðir

Wir fuhren weiter zur Stadt Arnarstapi, einer winzigen Siedlung neben dem pyramidenförmigen Berg Stapafell., den wir leider wieder nicht sehen konnten. Der Ort war einst ein wichtiger Handelsposten. Heute gibt es hier nur noch ein paar Häuser, ein Informationszentrum und einen kleinen Steg für kleine Boote – sowie eine Skulptur des Künstlers Ragnar Kjartansson, die Bárður Snæfellsás darstellt. Von Arnastapi aus kann man wunderschöne Küstenwanderungen unternehmen, das Gebiet steht unter Naturschutz.

Uns erwarteten mehrere Reisebusse und es war gar nicht so leicht, einen Platz im kleinen Café zu finden, für eine kurze Pause. Frisch gestärkt machten wir uns auf in Richtung besagter Skulptur und dem sogenannten Gatklettur oder „Lochfelsen“. Es regnete gerade nicht bzw nieselte nur ein bisschen, dies wollten wir ausnutzen. Der Ausblick auf die Küste ist wirklich beeindruckend. Die Balsaltsäulen mit den vielen Nistplätzen der Küstenseeschwalben beeindrucken uns. Ich hätte dem Meer, den Wellen und den Vögeln stundenlang zusehen können. Leider frischte nun auch der Wind wieder auf und es wurde ungemütlich, also weiter.

Gatklettur - der Lochfelsen
Gatklettur – der Lochfelsen

Unser nächster Stop war nicht eingeplant, aber der Berg mit den vielen Treppen hatte uns irgendwie dazu verleitet anzuhalten und hinauf zu klettern. Es war der Saxhóll Crater. Bei dem Krater handelt es sich um einen nicht aktiven Vulkan der zum System des Snæfellsjökull gehört. Der letzte Ausbruch des Snæfellsjökull war ca vor 1 750 Jahren. Die Besteigung ist einfach durch die Treppen, die an seinen Flanken entlang führen, unten ist ein kleiner Parkplatz und das sehr nah an der Strasse. Oben angekommen hat man einen wunderschönen Rundumblick, wenn denn die Wolken nicht da wären.

Der Saxhóll Krater - ein längst erloschener Vulkan
Der Saxhóll Krater – ein längst erloschener Vulkan

Wir fuhren nun weiter an der Nordküste der Halbinsel vorbei und steuerten dem wohl bekanntesten Berg Islands entgegen, dem Kirkjufell mit seinem Kirkjufell Foss. Auch hier liegen Berg und Wasserfall an der Strasse, man muss nur anhalten und wenige Meter gehen. Ich kannte den Berg und den Foss von unzähligen Bildern, die ich mir vor unserer Reise angesehen hatte. Mich überraschte, dass Berg und Wasserfall durch die Strasse getrennt sind, ich dachte immer, der Wasserfall ist unmittelbar vor dem grossen Berg, der direkt vom Meer aufsteigt und fast von allen Seiten vom Meer umspült wird. Hier hatten wir Glück und es hörte, zum ersten mal an diesem Tag, auf zu regnen. Das Licht war zum fotografieren nicht so toll, aber mit den Wollken im Hintergrund lies sich was machen.

Der wohl berühmteste Berg Islands - der Kirkjufell
Der wohl berühmteste Berg Islands – der Kirkjufell

Dies war unser letzter Fotostop für heute und wir machten uns auf den Weg zu unserem heutigen Etappenziel – Búðardalur. Es war der nächste Campingplatz und noch ein Stück zu fahren, da wir sonst irgendwie keine Möglichkeit gefunden hatten, um zu übernachten. Unterwegs mussten wir Gravel Road fahren, das Auto sah entsprechend aus. Völlig unerwartet trafen wir auf Polarfuchsbabys beim spielen mitten auf der Strasse.  Leider war die Kamera nicht bei der Hand und wir kriegten nur ein paar verwackelte Fotos mit dem Handy. Schade.

Hvítserkur und Svinavatn

Vor der Weiterfahrt mussten wir dumpen, unser Grauwasser musste dringend entleert werden. aber der Verschluss klemmte und wir kriegten ihn nicht auf. Der Deckel sass bombenfest. Wir riefen die sehr freundliche und hilfsbereite Hotline an, die uns zu einer Autowerkstatt auf der Strecke schickte. Als wir ankamen wusste der Mechaniker schon Bescheid und halft uns umgehend. Diese Konstruktion werden wir in unserem Camper nicht so haben wollen.

Die Wolken hingen tief aber immerhin war es trocken. Unser nächstes Ziel: der Hvitserkur. Wir fuhren wieder über eine unbefestigte Strasse bis zum kleinen Parkplatz. Bis zum Aussichtspunkt ist es nicht weit und es tat gut, ein bisschen zu gehen. 

Hvitserkur - der Trollfelsen
Hvitserkur – der Trollfelsen

Der Hvitserkur ist ein 15m hoher Basaltfelsen im Meer. Die Isländer erzählen sich, dass es sich dabei um einen versteinerten Troll handelt, der das nahegelegene Kloster Þingeyrar mit Steinen bewarf und dabei die aufgehende Sonne übersah. Nun Pech gehabt. Das Kloster gibt es nicht mehr, den versteinerten Troll schon. Manche sehen in dem Stein aber auch eine Tierfigur: etwa ein Dinosaurier oder so, ich mag die Geschichte mit dem Troll lieber. Der Felsen ist übrigens breit und hoch, aber sehr schmal, er misst nur etwas 2- 3 m, daher musste vor einigen Jahren der rechte Fuss mit Beton stabilisiert werden. Jedenfalls uns ist das nicht aufgefallen.

Hvitserkur heisst übersetzt in etwa „Weises Hemd“ und rührt daher, dass auf dem Felsen natürlich viele Seevögel nisten und ihre Hinterlassenschaften den Felsen zieren. Bei Ebbe kann man sogar zum Felsen spazieren, was bei uns leider nicht der Fall war, wir hatten Flut. Ansonsten ist es möglich, von der kleinen Aussichtsplattform nach unten zum Strand zu klettern. Der Weg ist steil und durch den vielen Regen rutschig, ich mochte daher nicht nach unten, Markus aber wohl. Er kam begeistert zurück, von unten ist der Hvitserkur noch imposanter als von oben.

Hvitserkur - der Trollfelsen

Das Endziel für heute war das Hotel Húni am Svinavatn. Dort kann man mit dem Camper auf dem Hotel eigenen Stellplatz übernachten und darf die Einrichtungen des Hotels kostenlos mitbenutzen. Die Duschen sind in der Sporthalle des Hotels untergebracht und sind schön warm. Wir meldeten uns an, sagten aber, dass wir auch noch zum Fliegenfischen an den See fahren würden. Dies war leichter gesagt als getan. Es ist ganz genau vorgegeben, wo man das Recht hat zu fischen und wo nicht. Zuerst mussten wir daher im Veiðikortið“-Begleitheft schauen, an welchen Stellen des Sees wir überhaupt fischen durften und wie wir dorthin kommen. Zum ersten Mal waren wir froh, dass wir einen 4×4 Camper gemietet hatten, da der Weg zum See recht abenteuerlich über Sandpiste und einen Weg mit hohen Spurrillen führt. Am See selbst war eine Gruppe von Singschwänen unterwegs. Majestätisch gleiteten sie über den See, überall lagen ihre Federn wie Überreste von Engelsflügeln. Wir versuchten also eine der im See lebenden Forellen zu fangen, hatten aber kein Glück und zum Abendessen gab es eben Spaghetti. Bevor wir gingen suchte ich mir noch ein paar Schwanenfedern, sie erinnern mich nun hier zu Hause an diesen schönen Nachmittag.

Svinavatn
Svinavatn

Glaumbær Museum und Hauganes

Nach einer wunderbaren Dusche und einem guten Frühstück brachen wir auf zur nächsten Etappe. Das Ziel war Hauganes, ein kleiner Ort am Eyjafjörður, ein rund 60 km langer Fjord im Norden Islands, aber dazu später mehr.

Wir nahmen also wieder die Ringstrasse unter die Räder und fuhren weiter in Richtung Nord-Osten. Ich wollte unterwegs unbedingt den Glaumbær Hof, der schon im 11 Jahrhundert bewohnt war und heute ein Museum ist, anschauen. Das Glaumbær Museum liegt ca 8 km nördlich von Varmahlíð. Wir kannten es schon von unserem ersten Aufenthalt in der Gegend. Wir hatten im April 2014 einige Tage im Fluss Húseyjarkvísl Fliegenfischen können und waren damals immer wieder an dem Museum vorbeigefahren ohne es zu besuchen. Jetzt hatten wir die Zeit und es hat sich gelohnt.

Der Glaumbær Hof - gut erhaltene Torfhäuser
Der Glaumbær Hof – gut erhaltene Torfhäuser

Der Glaumbær Hof innerhalb des Museums, besteht aus mehreren zusammenhängenden sehr gut erhaltenen Torfhäusern. Die Bauweise aus Holz, Grassoden und Torf ist typisch für Island. Besucher erhalten einen sehr guten Eindruck von ländlichen Leben in Island im 18. und 19. Jahrhundert. Bewirtschaftet wurde der Hof bis in die 1940 Jahre. Die einzelnen Räume der Häuser sind im Stil der damaligen Zeit eingerichtet und es ist spannend zu sehen, wie die Isländer gelebt haben.

Die Rückseite der Häuser mit dem typischen Fischgrätmuster
Die Rückseite der Häuser mit dem typischen Fischgrätmuster

Es gibt noch eine Besonderheit um diesen Hof: Im 11. Jhd. lebten hier Þorfinnur Karlsefni und seine Frau Guðríður Þorbjarnardóttir. Beide brachen mit Leif Erikson zu einer Reise auf, die sie zu den Entdeckern Amerikas machten. Ihr Sohn Snorri wurde in Amerika geboren und wurde somit als erster Europäer in Amerika geboren. Nach ca 3 Jahren in Amerika kehrte die kleine Familie nach Island zurück, somit lebte Snorri sein weiteres Leben lang in Island und ist damit auch der erste Amerikaner, der in Europa gestorben ist.

Zum Museum gehören noch zwei weitere Häuser, das Áshús, ein hübsches gelbes Haus, früher eine Mädchenschule und heute ein wundervolles kleines Café mit viel Flair, das „Áskaffi“. alles, was hier angeboten wird ist selbstgemacht. Das weiße Haus, Gilsstofa zeigt, den Baustil, der nach den Grassodenhäusern „in Mode“ kam, beherbergt heute die Verwaltung und den Souvenirshop.

Gilsstofa - das weisse Haus
Gilsstofa – das weisse Haus

Nach dem Besuch des Glaumbær Hofes machten wir uns auf zu unserem heutigen Etappenziel: Hauganes. Das heiss ersehnte Whale-Watching stand auf dem Programm. Leider wurde nichts daraus, wegen schlechtem Wetter wurde die Nachmittagstour abgesagt. Schade! Für folgenden Vormittag war besseres Wetter vorhergesagt und so konnten wir umbuchen und uns auf den nächsten Tag freuen.

Whale Watching in Hauganes

In Hauganes ist ein kleines Fischerdorf, das an der westlichen Seite des Eyjafjordur, ca 25 Minuten von Akureyri liegt. Der Fjord ist für seine reiche Meeresfauna bekannt. Hier wurde die erste Whale Watching Company Islands gegründet. Alte Fischerboote, alle aus Eichenholz, wurden umgebaut und fahren teilweise mit Biodiesel, gewonnen aus recyceltem Speiseöl der Restaurants. Wir haben diese Tour gewählt, da Markus immer wieder mit Schwindel tun hat und wir, anders als in Husavik, nicht aufs offene Meer hinausfahren mussten. Eine Besonderheit dieser Company ist, dass man auswählen kann, ob man nur Wale schauen möchte oder auch noch etwas fischen. Da wir ja umgebucht hatten, war es am Ende eine Tour mit fischen, wir sind gespannt.

Übernachtet haben wir auf dem örtlichen Campingplatz. Er liegt schön am Ortsrand mit Blick über den Fjord, wer Lust hat zu baden, kann das in den nahe gelegenen Hot Tubs tun.

Alte Fischerboote, umgebaut für das Whale Watching
Alte Fischerboote, umgebaut für das Whale Watching

Bevor es mit der Tour losgeht, bekommt man einen Trockenanzug verpasst. Sie hängen alle schön nebeneinander an der Stange und man sucht sich einen aus, den man über die eigenen Jacken anzieht. Auch im Sommer ist es kalt auf dem Meer. Als dann alle eingekleidet waren, ging es aufs Schiff und los in den Fjord. Der Morgen war grau und Wolkenverhangen, aber nicht besonders windig, also kein Wellengang und Markus konnte entspannt auf den grossen Augenblick warten.

Markus beim Whale Watching

Fjord von Akureyri

Whale Watching - erste Sichtung

Wir bekamen zuerst ein paar kleine Schweinswale zu sehen. Und irgendwann sahen wir weit entfernt den Blas eines Buckelwales. Unser Kapitän hielt sofort darauf zu, aber taucht der Wal, weiss man nie, wo er wieder auftaucht. Es wurde fast ein „Katz-und- Maus-Spiel“ und alle waren gespannt wie Flitzebögen, wo er wieder auftaucht, wie nah wir an ihn herankommen und ob wir ihn gut vor die Kamera bekommen. Nun sehr nah kam er nicht, die Besatzung ist wirklich vorsichtig und jagt die Wale nicht. Tauchen sie praktisch neben dem Schiff wieder auf, hat man einfach grosses Glück gehabt.

Whale Watching - Mit dem Tele geht es besser
Mit dem Tele geht es besser
Whale Watching

Dieses Erlebnis ging dann noch mit fischen auf Dorsch zu Ende. Jeder, der wollte, bekam eine Angel (ziemlich schweres Gerät und eigentlich nicht meins) in die Hand gedrückt und es ging los. Markus und ich wechselten uns ab und jeder fing gut. Die Besatzung sammelte die gefangenen Fische ein und dann wurden sie noch an Ort und Stelle filetiert. Es wurde gefragt, wer welche mitnehmen möchte und so freuten wir uns auf leckeres, selbstgefangenes Dorschfilet mit Reis zum Abendessen, viel frischer geht es nicht!

Go∂afoss, Highlights der Myvatn-Gegend und ein paar Flüsse

Wieder an Land und unserer Schutzkleidung entledigt, gönnten wir uns im Restaurant nebenan ein feines Mittagessen. Die Baccalá Bar sieht von aussen aus wie ein Wikingerschiff und ist bekannt für ihre sehr guten und frischen Fischgerichte. Danach ging es über Akureyri, der grössten Stadt im Norden zum nächsten Highlight, dem Go∂afoss – dem Wasserfall der Götter.

In Akureyri fielen uns sofort die herzigen roten Ampellichter auf – ja, in der Tat, zeigen die Ampeln rot, ist dort ein Herz. Man hatte das während der Finanzkrise eingeführt, um den Menschen Mut zu machen und weil es so gut ankam beibehalten. Auch wir standen ausnahmsweise gerne an einer roten Ampel.

Akureyri - Rote Ampel mit Herz
Rote Ampel mit Herz
Go∂afoss – der Wasserfall der Götter

Für mich ist er der schönste Wasserfall Islands. Seinen Namen hat er erhalten, weil man während der Christianisierung Islands dort die Statuen der bis dahin verehrten nordischen Götter hineinwarf.

Der Skjálfandafljót fällt hier 12m tief über hufeisenförmige Klippen mit einer Breite von rund 30 m. Fährt man die Ringstrasse entlang ist er nicht zu verfehlen, der Parkplatz liegt direkt an der Ringstrasse und ist gut ausgeschildert. Ist das Auto abgestellt, muss man sich entscheiden, ob man östlich oder westlich an den Wasserfall spazieren möchte. Beide Seiten haben ihren Reiz und bringt man genügend Zeit mit, lohnt es sich, beide Seiten anzuschauen.

Go∂afoss - der Schöne
Go∂afoss – der Schöne

Wir nahmen die westliche Seite, die andere kannten wir schon von einem früheren Besuch im Winter. Schon der Weg zum Wasserfall beeindruckt mit spektakulären Ausblicken auf die Felsen, die sich rechts und links aus dem Fluss emporheben. Auf dieser Seite des Flusses und Wasserfalls konnten wir bis zur Wasserlinie hinunterklettern und die Wassermassen von unten betrachten. Der Go∂afoss ist eines der Highlights eines jeden Islandbesuches und das merkten wir sofort: Hier waren wirklich viele Menschen unterwegs.

Go∂afoss - Wasserfall der Götter, einfach beeindruckend
Einfach beeindruckend

Am Abend war wieder Fliegenfischen angesagt. Markus hatte uns schon zu Hause online Fischerkarten für die Geitafellsá reserviert. Die Geitafellsá ist ein kleiner Fluss, der vom See Kringluvatn kommend durch ein schönes Tal in den See Langavatn fliesst. Gemäss dem isländischen Anbieter, sollen schöne Forellen in dem Fluss leben. Auch hier hatten wir wieder Abenteuer, denn abenteuerlich war es, ein Parkplatz für unser Wohnmobil zu finden, der auch noch irgendwie Zugang zum Fluss hatte. Mit telefonischer Hilfe des Isländers, der die Fischerkarten verkauft, fanden wir dann ein Plätzchen. Nun hiess es rein in die Fischerklamotten, Fliegenruten parat machen und loslegen, also dachten wir. Wir mussten am Fluss aber feststellen, dass wir weit oberhalb der guten Stellen waren und daher erstmal ein ganzes Stück weit wandern mussten, bevor wir überhaupt unsere Fliegen präsentieren konnten. Aber: die Landschaft war einfach so schön, kein Mensch unterwegs, Stille um uns rum und so genossen wir den Abend trotzdem. Ein paar Fischkontakte konnten wir dann auch noch verbuchen, also was wollten wir mehr.

Campingplatz Heiðarbær - Endlich Sonne - so wacht man gerne auf
Endlich Sonne – so wacht man gerne auf

Nach einer ruhigen Nacht auf dem Campingplatz Heiðarbær zeigte sich zum ersten Mal blauer Himmel und Sonnenschein. So schön! Am Abend wollten wir wieder zum Fliegenfischen an die berühmte Laxá í Aðaldal. Wir hatten uns Karten für das Beat Presthvammur besorgt. In Island ist Fliegenfischen entweder am Morgen von 07:00 – 13:00 Uhr und am Abend von 16:00 – 22:00 Uhr erlaubt. Wir hatten Karten für die Abendsession und konnten daher etwas unternehmen.

Hverir – geothermale Region und Besuchermagnet
Hverir - geothermale Region und Besuchermagnet
Diese Fumarole dampft unablässig

Auch dieser touristische Hotspot liegt direkt an der Ringstrasse und ist rund um die Uhr kostenlos zu besichtigen. Überall dampft und brodelt es aus den vielen heissen Quellen, Schlammtöpfen und Fumarolen (Dampfaustritten). Hier wächst nichts, aber die Farben von rötlich-braun, bis gelb und weiss faszinieren. Hverir ist Teil des Vulkansystems Krafla. Es ist ratsam, die Wege auf keinen Fall zu verlassen. Auch wenn der Boden fest aussieht, kann die Erdkruste sehr dünn sein und darunter wartet 80° – 100°C heisser Schlamm und mit dem will wohl niemand Bekanntschaft machen. Mich hat das Blubbern der Schlammtöpfe fasziniert und an Schokoladenpudding erinnert, kurz bevor er fertig ist, das sieht genauso aus, nur eben grau statt braun.

Hverir - Ein blubber Schlammtopf
Ein blubber Schlammtopf
Hier bekommt das Wort Mondlandschaft eine neue Bedeutung
Hier bekommt das Wort Mondlandschaft eine neue Bedeutung
Die Ringstrasse ist gleich nebenan
Die Ringstrasse ist gleich nebenan
Rund um den Myvatn-See

Die nächste Station an diesem Tag ist der Myvatn – der grosse Mückensee. Er heisst so wegen der Myriaden von Mücken, die sich im Sommer, besonders in den Abend- und Nachtstunden wie Wolken über den See bewegen. Sie stechen nicht, sind aber überaus lästig. Diese Mücken und ihre im Wasser lebenden Larven bilden die Nahrungsgrundlage für die im See lebenden Fische und die zahlreichen Entenarten, die am und auf dem See leben.

Myvatn - der grosse Mückensee

Mit 37 qm ist er der viertgrösste See Islands und liegt auf einer Höhe von 278 m. Er ist nicht besonders tief, 4,5 m an der tiefsten Stelle und ist vulkanischen Ursprungs. Er entstand vor 3500 Jahren nach einem Vulkanausbruch, aber erst nach einem weiteren Vulkanausbruch etwa 1500 Jahre später, erhielt er seine jetzige Form. Das Gebiet um den Myvatnsee ist immer noch vulkanisch aktiv, verläuft hier doch auch die Eurasisch-amerikanische Kontinentalplatte.

Dimmuborgir – die dunklen Burgen

Wie alles hier in der Nähe des Myvatn, sind diese bizarren Felsformationen bei einem Vulkanausbruch vor langer Zeit entstanden. Es gibt erstarrte Lavasäulen, die wie Türme aussehen, an Zinnen erinnernde Bergrücken und viele Höhlen, die auch Verliese sein könnten. Man glaub auch als Nicht-Isländer sofort daran, dass hier Elfen und das Kleine Volk wohnen. Auch gelten diese an die Ruinen einer Burg erinnernden Felsen als die Heimat der 13 isländischen Weihnachtsmänner.

Dimmuborgir - die dunklen Burgen, wo Elfen wohnen
Wo Elfen wohnen….

Fährt man um den See herum findet sich dieses Gebiet östlich des Sees. Es gibt mehrere Wanderwege, die hindurchführen und man kann sich aussuchen ob man hier nur kurz verweilen möchte oder mehrere Stunden in den Felsen herumwandern möchte. Der kürzeste Weg (10-15 min lang) ist sogar für Rollstuhlfahrer zugänglich.

Dimmuborgir - die dunklen Burgen - Wanderweg

Um den Myvatn herum gibt es noch sehr viel zu sehen. So könnte man den Hverfjall-Krater besteigen oder sich die Pseudokrater Skutustadagigar am südlichen Ende des Sees anschauen. Diese beiden durchaus sehenswerten Ziele liessen wir jedoch aus Zeitmangel aus. Wir entschlossen uns statt dessen zu einem frühen Abendessen in Form einer wunderbaren Pizza. Ich wählte Pizza Bleika (mit geräuchertem Saibling) und schwärme heute noch davon.

Laxá í Aðaldal – ein wunderschöner Fluss in überwältigender Landschaft

Warum uns nicht mehr Zeit blieb am Myvatn? – Es war schon bald 16 Uhr und wir freuten uns auf unsere Flyfishing Session an der Laxá í Aðaldal. Markus hatte für uns das Beat Presthvammur ausgesucht und wir hatten es an diesem Abend für uns ganz alleine. In Island ist streng limitiert wieviele Fischer pro Tag an einem Fluss gleichzeitig fischen dürfen. Auch hier zeigt es sich, wie sehr die Isländer auf ihre Natur aufpassen.

Laxá í Aðaldal  - Nur die Natur und wir
Nur die Natur und wir

Nach einen Tag Sightseeing genossen wir die Ruhe am Fluss. Wir suchten die Wasseroberfläche nach den verräterischen Ringen ab, die eine Forelle hinterlässt, wenn sie an der Oberfläche auf Insektenjagd ist. Jeder von uns an einer anderen Stelle und jeder ganz bei sich. Ich konnte ein paar Forellen überlisten, traute mich aber nicht sehr weit ins Wasser, so dass ich mich bald mehr mit der Umgebung, dem traumhaften Licht und der Landschaft beschäftigte. Markus war mutiger und wurde mit einer wunderschönen Forelle belohnt. Da hier catch and release gilt, schwimmt sie wieder.

Laxá í Aðaldal - wunderschön
Wunderschön

Zum Abschluss des Tages konnten wir noch einen wunderschönen Sonnenuntergang geniessen. Was wollten wir mehr?

Laxá í Aðaldal - Wenn die Sonne untergeht....
Wenn die Sonne untergeht….

Ab in den Nordosten – Dettifoss, The Arctic Henge

Der heutige Tag sollte uns ganz in den Nordosten Islands führen, genauer gesagt nach Raufarhöfn. Doch zuerst besuchten wir nochmals die Laxá, an der wir am Abend zuvor auf Forellen gefischt hatten. Auch am Tag ein wunderschöner Ort.

Typisch isländische Landschaft
Typisch isländische Landschaft
Dettifoss – Der zweitgrösste Wasserfall Europas

Auf dem Weg nach Norden mussten wir selbstverständlich am Dettifoss vorbei, der gewaltigste Wasserfall Islands war ganz fest eingeplant.

Der mächtige Dettifoss
Der mächtige Dettifoss

Der Dettifoss ist Teil des Vatnajökull-Nationalparks und steht somit unter Naturschutz. Gespeist wird er von einem der grössten Gletscherflüsse, dem Jökulsá á Fjöllum, der wiederum dem Gletscher Vatnajökull entspringt. Dieser tosende Wasserfall hat eine Breite von 100m, das Wasser stürzt 45 m tief in die Jökulsárgljúfur-Schlucht. Die durchschnittliche Wassermenge pro Sekunde beträgt 193 m³.

Bevor wir allerdings staunend vor diesem mächtigen Wasserfall stehen konnten, mussten wir ihn erst einmal erreichen. Es gibt zwei Strassen, die zum Dettifoss führen: eine ist geteert und führt zur westlichen, grünen Seite und die andere ist eine Gravel Road, die rund zwei Stunden Geruckel mit sich bringt und über die, die Besucher an die östliche Seite des Dettifoss gelangen. Nun, wir entschieden uns für die Ruckel-Strecke, da wir an dieser Seite näher an den Wasserfall heran kommen würden, ausserdem erhofften wir uns weniger Besucher.

Jökulsárgljúfur-Schlucht
Jökulsárgljúfur-Schlucht

Vom kleinen Parkplatz aus ist es ein kurzer Fussmarsch bis zum Wasserfall. Er führt vorbei an der Jökulsárgljúfur-Schlucht, die an einen Canyon erinnert und an sich schon atemberaubend ist. Den Dettifoss konnten wir schon vom Parkplatz aus hören, sehen konnten wir allerdings noch nicht. Auf dieser Seite dominierten Geröll und Steine, Pflanzen waren nur spärlich vertreten, im Gegensatz zur anderen Seite, wo dort die Gischt vom Winde hingeweht wird. Als wir ihn endlich sahen, wie er in die Tiefe donnerte und die Gischt nur so spritzte, blieben wir erstmal stehen, um all das auf uns wirken zu lassen. Es gibt kaum Absperrungen und ich stellte mir vor, was wäre, wenn da jemand oder sogar ich hinunterfallen würde. Mit sehr viel Respekt traute ich mich dann doch recht nah an den Abgrund, es war beklemmend und schön gleichzeitig. Wie klein ich mir auf einmal vorkam….

Wer sich traut, kann ganz nah an den Abgrund
Wer sich traut, kann ganz nah an den Abgrund

Ganz in der Nähe befinden sich noch zwei weitere beeindruckende Wasserfälle: Selfoss und  Hafragilsfoss. Wie so vieles, werden wir diese bei unserer nächsten Islandreise besuchen.

Raufarhöfn und der Arctic Henge

Raufarhöfn ist die nördlichste Siedlung in Island mit ca 160 Einwohnern. Der Ort liegt am Polarkreis im äussersten Nordosten der Insel. Die grösste Attraktion ist der Artic Henge, oft als das Stonehenge des Nordens bezeichnet, der über dem kleinen Ort thront. Früher der Hotspot der Heringsfischerei, ist es hier beschaulich, das Klima oft rauh und im Dezember scheint hier nie die Sonne. Viele Touristen verirren sich nicht hierher, zu abgelegen ist das kleine Dorf.

Der Artic Henge
Das grösste Freiluftkunstwerk Islands
Das grösste Freiluftkunstwerk Islands

Erst 2004 wurde mit dem Bau dieses, an ein prähistorisches Monument erinnernde Bauwerks begonnen. Es entstand nach einer Idee des Hotelbesitzers Erlingur Thorodsson, der mit dem Bau mehr Touristen in diese abgelegene Gegend bringen wollte. Es sollte so etwas wie ein Denkmal an den altnordischen Glauben sein. Der Arctic Henge besteht aus 4 grossen Steinbögen, die so ausgerichtet sind, dass an bestimmten Tagen, die Sonne genau in den Bögen zu sehen ist. Im Zentrum erhebt sich die zentrale 10 m hohe Säule, die aus vier Basaltquadersäulen besteht. Nach dem Studium alter Schriften wurden auch Zwerge mit einbezogen: Nordri, Sudri, Vestri und Austri. Sie sollen laut der nordischen Mythologie die vier Ecken des Himmels tragen. Dieses Wissen entnahm man der Edda, genauer der Prophezeihung der Seherin aus der Völupsa. Leider erlebten sowohl Erlingur Thorodsson als auch sein Freund und Künstler Haukur Halldorsson, der auch massgeblich in den Bau involviert war, den Bau bis zum heutigen Stand nicht mehr. Sie verstarben leider beide. Ob das Monument nun fertig ist oder irgendwann noch weitergebaut wird…wer weiss es.

Arctic Henge

Sobald ich etwas von diesem Artic Henge gelesen bzw Bilder gesehen hatte, wollte ich unbedingt dorthin. Dass es sich wie oben beschrieben nicht um ein altes Monument handelte, erfuhren wir erst als wir dort waren. Aber was solls? Mich haben die dicken Säulen mit den Steinquadern doch beeindruckt. Wie man auf den Bildern sehen kann, erwartete uns strahlender Sonnenschein, kein Wölkchen am Himmel. Für spektakuläre Bilder nicht so geeignet, aber wir genossen es trotzdem ungestört alles anschauen zu können.

Raufarhöfn - Leuchtturm

Wir besuchten dann noch den kleinen Leuchtturm auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht. Die Nacht verbrachten wir mit einigen Isländern auf dem ruhigen, kleinen Campingplatz, der zum Ort gehört, selbstverständlich mit Blick auf den Artic Henge.

Raufarhöfn - Sonnenuntergang

Ein Fliegenfischertag an der Lonsa auf der Langanes Halbinsel

Von Raufarhövn zu unserem nächsten Ziel, das Ytra Lon Farmhaus war es nicht weit. Wir hatten Karten für den kleinen Fluss Lónsá, die wir dort abholen konnten. Die Lónsá entspringt in den Bergen im Süden der Halbinsel und fließt dann nach Norden durch eine wunderschöne Landschaft, bevor sie schließlich in den Atlantik mündet.

Weite Landschaft - fast unberührte Natur
Weite Landschaft – fast unberührte Natur
Ein Fluss wie aus dem Bilderbuch
Ein Fluss wie aus dem Bilderbuch
Erstmal genau das Wasser beobachten
Erstmal genau das Wasser beobachten

Wir verbrachten einen wunderschönen Tag in dieser weiten, fast unberührten Landschaft. Leider waren die Saiblinge noch nicht hier angekommen, vermutlich waren wir zu früh dran. Aber ein paar der wunderschönen Forellen konnten wir überlisten. Zum Schluss versuchten wir es noch direkt bei der Mündung, hatten aber kein Glück mehr – auch gut.

Immer wieder faszinierend, wenn ein Fluss ins Meer fliesst
Immer wieder faszinierend, wenn ein Fluss ins Meer fliesst

Nach diesem Tag wollten wir nur noch den Abend geniessen und vor allem wieder einer dieser atemberaubenden Sonnenuntergänge. Also fragten wir bei der Lodgebesitzerin an, ob wir auf ihrem Gelände stehenbleiben und übernachten dürften. Kein Problem! Gegen ein geringes Entgelt war sogar die warme Dusche am nächsten Morgen mit drin.

Ich kann mich nicht satt sehen....
Ich kann mich nicht satt sehen….

Entlang der Ostküste zu den Ostfjorden

Unser Ziel heute war der kleine Fluss Selfjot in der Nähe von Egilsstaðir. Unsere Route bot spektakuläre Ausblicke, abenteuerliche Strassen und keinen Platz auf den Campingplätzen in Egilsstaðir…

Unser erster Stop war beim Gljúfursárfoss. Dieser Wasserfall, der immerhin 45 m hoch ist, liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Vopnafjörður.

Gljúfursárfoss

Wir hielten eigentlich nur an, weil es einen kleinen Parkplatz direkt an der Strasse gab und uns die Aussicht auf das Meer so gut gefiel. Den Wasserfall sahen wir erst, als wir den kleinen Weg, der vom Parkplatz wegführt, entlang gingen. Der Vorteil dieser eher unbekannten Schönheiten ist, dass kaum einer dort ist. Wir genossen es.

Gljúfursárfoss

Skjólfjörur und Ljósastapi

Nur ein paar Kilometer weiter gibt es schon das nächste Highlight: die Felsen vom Strand Skjólfjörur mit dem Elefantenfelsen Ljósastapi. Hier ragen 30 m hohe Klippen in die Höhe, ein Fußweg führt nach unten. Im Meer steht dann dieser einzelne Felsen, der einem Elefanten ähnelt, der seinen Rüssel ins Wasser taucht. Es gibt einen kleinen Parkplatz, auf dem 3 Autos Platz haben.

Ganz klar zu sehen: ein Elefant
Ganz klar zu sehen: ein Elefant

Den Elefant sahen wir gleich, den Weg nach unten fanden wir allerdings nicht, auch nicht den Wasserfall, der hier irgendwo sein soll und dessen Wasser direkt im Untergrund verschwindet. Aber auch von oben bot sich uns ein wunderbarer Ausblick auf die Weite der isländischen Nord – Ostküste.

 Die Felsen vom Strand Skjólfjörur

Heiðarskarð ein isländischer Pass – 690 m ü. Meer

Für uns stellt so ein kleiner Pass keine grosse Herausforderung dar, sollte man meinen….aber, da wir uns in Island befanden, trafen wir auf eine Gravel Road, die sich in z.T. steilen Serpentinen nach oben und logischerweise auf der anderen Seite nach unten wand und mit nur einer nennenswerten Fahrbahn. Oh mein Gott, hoffentlich kommt uns da keiner entgegen!

Heiðarskarð ein isländischer Pass - Auf der einen Seite hoch...
Auf der einen Seite hoch…
..und auf der anderen wieder runter
..und auf der anderen wieder runter

Nun, was soll ich sagen: es kam uns niemand entgegen und wir kamen heil hoch und auf der anderen Seite wieder hinunter. Die wunderbaren Ausblicke auf beiden Seiten des Berges waren mit die Besten auf unserer Reise, aber stehen bleiben für Fotos ging gar nicht. Aber mit dem Handy geht es zum Glück (fast) immer. Was dann folgte war einen ca. 30 minütigen Fahrt (für 33 km) immer an der Jökulsá á Brù entlang bis wir dann wieder auf der Ringstrasse landeten und nach weiteren 20 min Egilsstaðir erreichten. Dort mussten wir erstmal einkaufen und in der Sonne einen feinen Cappuccino trinken.

Fliegenfischen am Selfjot

Heute sollte uns endlich ein Arctic Char an den Haken gehen. Wir hatten Karten für das Beat 6. Der Fluss und die Landschaft waren wunderschön, aber die Fische hatten sich auf ihrem Weg vom Meer zu ihrem Laichplatz offensichtlich Zeit gelassen, denn sie waren noch nicht da. Für uns hiess das einmal mehr: nix gefangen. Wir genossen aber den wunderschönen und sonnigen Abend trotzdem.

Selfjot in der Weite der Landschaft
Selfjot in der Weite der Landschaft
Selfjot in der Weite der Landschaft

Nach unserem wunderschönen Abend am Fluss wollten wir in Egilsstaðir übernachten. aber wir hatten das erste und einzige Mal Pech: alles voll. Nicht weit von hier legen die Fähren vom Europäischen Festland ab und auch an. Egilsstaðir wird daher gern für die erste bzw letzte Übernachtung genutzt.

Wir fuhren daher weiter in die Richtung, in die wir sowieso fahren mussten, um am nächsten Tag erneut unser Glück, einen Arctic Char zu fangen, versuchen wollten.

Wir fanden einen sehr schönen Campingplatz vor Reyðarfjörður. Der Camping Tjaldstæði liegt am Ententeich. Hier hatten wir reichlich Platz, da die Stellplätze durch Rasenstreifen voneinander getrennt sind. Besonders toll: die neuen Container für Dusche und WC sind beheizt. Der Platz liegt an der Hauptstrasse, ist aber dennoch ruhig. Diesen Platz wollten wir uns unbedingt merken.

Fáskrúðsfjörður

Diese kleine nette Stadt lebt auch heute noch vom Fischfang und der Fischverarbeitung. Zwischen 1880 und 1935 kamen jährlich 5000 französische und belgische Fischer hierher. die Strassenschilder sind bis heute zweisprachig, das ehemalige Spital wird heute als Hotel und Restaurant benutzt, es gibt ein Franzosenmuseum und im Juli gibt es den Franzosentag.

Fáskrúðsfjörður

Gilsárfoss

Mit dem Auto in ca 10 min von Fáskrúðsfjörðu erreichbar. Dann noch ein kurzer Fussmarsch von 15 min und man steht vor diesem eher kleinen Wasserfall. Das Besondere: wie bei dem völlig überlaufenen grossen Bruder Seljalandsfoss im Süden Islands kann man hinter den Wasserfall gehen.

Gilsárfoss

Wir wollten uns den Wasserfall ansehen, mussten aber erstmal suchen, wo er denn nun sein könnte. Es war nichts ausgeschildert und an der Strasse darf oder sollte man in Island ja bekanntlich auch nicht stehen bleiben. Da war ich einmal mehr als Beifahrerin gefordert, den passenden Parkplatz ausfindig zu machen, Nun, er wurde gefunden. Der Weg bergauf war nicht schwierig und bald konnten wir zu dem, in ein kleines Tal eingebetteten Wasserfall schauen. Die tiefhängenden Wolken taten ein Übriges für eine mystische Stimmung. Wer nicht unbedingt zu den touristischen Hotspots möchte, ist bei diesen versteckten Naturschönheiten genau richtig. Wir trafen jedenfalls keine Menschenseele.

Gilsárfoss

Fliegenfischen an der Dalsá

Am Ende des Fáskrúðsfjörður mündet die Dalsá in den Fjord. Dieser kleine Fluss ist bekannt für seine Arktischen Saiblinge. Für uns die letzte Chance noch einen zu erwischen. Da wir dieses Mal nahe an der Mündung fischten, war die Chance gross, einen der in den Fluss einsteigenden Saiblinge zu haken. Was sich einfach anhört, ist es durchaus nicht. Es sind viele Würfe nötig, ebenfalls wie der richtige Streamer (eine künstliche Nachbildung eines kleinen Fisches) und man muss richtig Strecke machen und viele Pools abfischen. Markus hatte ein paar Bisse, verlor aber alle und konnte keinen Fisch landen. Kurz bevor wir aufhören wollten, hatte auch ich endlich einen Biss. Meinen Saibling konnte ich landen und so unser Abendessen wenig später zubereiten.

Fliegenfischen an der Dalsá

Nach diesem, aus fischereisicher Sicht, erfolgreichen Abend fuhren wir auf den Campingplatz in Fáskrúðsfjörður. Er ist eher einfach, aber sicher ausreichend für eine Nacht und auf keinen Fall überlaufen.

Es geht in den Süden bis Höfn

Von nun an fuhren wir wieder in Richtung Süden und Westen und verliessen somit den eher touristisch vernachlässigten Osten. Wir hoffen sehr, dass dieser Teil Islands noch lange so bleiben kann, wie wir ihn jetzt vorgefunden haben. Die Einsamkeit und Stille findet man so kaum noch und es tut unheimlich gut.

Elfenwetter
Elfenwetter
Djúpivogur

Dieser kleine Ort mit etwa 354 Einwohnern liegt am südlichen Rand des Berufjörður. 1589 von Kaufleuten aus Hamburg als Handelsposten gegründet und später von dänischen Kaufleuten dominiert, hat er den ältesten Hafen der Ostfjorde. Am sog. Merry Bay befindet sich ein Kunstwerk des isländischen Künstlers Sigurður Guðmundsson, das Eggin í Gleðivík. Auf 34 Steinquadern angeordnete steinerne Vogeleier aller in der Region brütenden Vögel reihen sich 200 m entlang des Hafenquais auf. Das Kunstwerk ist mittlerweile die Hauptattraktion des Ortes.

Eggin í Gleðivík.

Nicht verpassen sollte man, sich im  Langabúð, einem ehemaligen Lagerhaus von 1790 und jetzt Museumscafé, einen ebensolchen zu gönnen. Ebenfalls empfehlenswert sind die leckeren isländischen Kuchen. Von der Terrasse aus hat man einen wunderbaren Blick auf den kleinen Hafen und das Meer.

 Langabúð, einem ehemaligen Lagerhaus von 1790

Der kleine Hafen
Der kleine Hafen
Eystrahorn

Das Eystrahorn ist sozusagen der Zwillingsfelsen des bekannten Vestrahorns und wird oft übersehen. Seine Schönheit zeigt sich erst, wenn man das Auto abstellt und etwas in Richtung Leuchtturm geht.

Das Eystrahorn ist sozusagen der Zwillingsfelsen des bekannten Vestrahorns

Wir entdeckten diesen wunderbaren Ort auch nur, weil sich der Nebel etwas verzogen hatte und sich uns ein überwältigender Ausblick auf die zerklüftete Küste und den langen schwarzen Sandstrand bot. Ausserdem entdeckte ich direkt an der Strasse eine Wollgraswiese, die ich unbedingt fotografieren wollte. Manchmal findet man so Dinge, die man sonst übersehen hätte.

Vestrahorn und Stokksnes

Das Vestrahorn auf der Halbinsel Stokksnes ist der meistfotografierte Berg dieser Region, ähnlich dem Kirkjufell im Westen. Mit 454 m ist er nicht sehr hoch, aber spitze Berge, noch dazu mit schwarzem Sand als Vordergrund, gibt es auch in Island kaum. Auch findet man hier ein nachgebautes Wikingerdorf, das als Filmkulisse diente. Um zum Café mit Campingplatz zu gelangen, muss man die Ringstrasse verlassen. Der Weg ist ausgeschildert und gut zu finden. Im Café oder am Automaten kann man die Eintrittsgebühr (ca. 5,50 CHF) für den Black Beach bezahlen. Das Land hinter der Schranke ist nämlich in Privatbesitz. Es lohnt sich aber auf jeden Fall. Man kann zuerst die Küste mit dem Leuchtturm besichtigen, wenn man Glück hat sieht man die Robben, die sich oft dort aufhalten. Der schwarze Sand mit den grünen Grasbüscheln zaubert eine sehenswerte Szenerie und wenn das Wetter mitspielt zeigt sich das Vetrahorn in seiner ganzen Pracht. Also: immer genügend Zeit mitbringen!

Stokksnes - the Black Beach

Wir hatten leider nicht viel Wetterglück. Die Wolken wollten einfach nicht weggehen. Wir sahen nur kleine Ausschnitte, der sonst so grossartigen Bergkulisse. Dennoch hielt uns diese Stimmung mit den einzigartigen Farbspielen in ihrem Bann. Wir werden wiederkommen und erneut unser Glück versuchen.

Nur die Spitzen sind zu sehen
Nur die Spitzen sind zu sehen

Für unsere Übernachtung fuhren wir zum Campingplatz in Höfn. Höfn hat zwar auch nur ca. 1700 Einwohner, kam uns aber viel grösser vor, nach den vielen kleinen Örtchen im Osten. Der Campingplatz ist sehr gross und eher weitläufig. Duschen und WCs waren sauber. Will man waschen, gibt man seine Sachen an der Rezeption ab und holt die in gewaschenem Zustand auch dort wieder ab. Allerdings sollte man das nicht zu spät tun, wir haben erlebt, dass dann doch irgendwann Schluss war und die Wäsche auf den nächsten Tag verschoben wurde.

Vatnajökull-Gebiet, Gletscherlagunen, Diamantstrand und eine besondere Kirche

Islands unendliche Weiten
Islands unendliche Weiten

Unser Weg führte uns nun südlich um den grössten Gletscher Europas, den Vatnajökull herum. Die vielen Gletscherzungen begleiteten uns den ganzen Tag und waren immer aus der Ferne zu sehen.

Der Vatnajökull ist einfach riesig
Der Vatnajökull ist einfach riesig
Hoffellsjökull

Der Hoffellsjökull erstreckt sich über eine Fläche von etwa 32 Quadratkilometern und ist ein Ausläufer des größeren Vatnajökull-Gletschers. Er ist Teil des Vatnajökull-Nationalparks, der 2019 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt wurde. Biegt man von der Ringstrasse in die Strasse Nr 984 ab, kann man den Gletscher mit seiner Lagune bequem mit dem Auto erreichen. Allerdings sind die letzten 4 Kilometer reine Gravel Road, 4×4 Fahrzeuge werden empfohlen. Hoffell selbst ist ein historischer Siedlungshof mit Guesthouse und Hot Tubs, die man gegen eine geringe Gebühr benutzen kann.

Hoffellsjökull

Wir hatten Lust diesen Gletscher mit seinem See anzuschauen. Nachdem wir unseren „The big One“ auf dem Parkplatz abgestellt hatten und die kleine Anhöhe erklettert hatten, bot sich uns ein überwältigendes Bild von diesem riesigen Gletscher und dem See. Ausser uns war nur noch ein Vater mit seinem Sohn anwesend, was wir erstaunt zur Kenntnis nahmen, wir hatten wirklich mit mehr Besuchern gerechnet. Welche Ausmasse das Ganze hatte realisierten wir erst, als Markus seine Drohne fliegen liess und sie irgendwann umkehren liess, ohne den Gletscher selbst erreicht zu haben.

Hoffellsjökull

Jökulsárlón

Den nächsten Stopp legten wir bei der berühmten Gletscherlagune Jökulsárlón ein. Hier war dann schon richtig viel los. Die Gletscherlagune gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen und wird noch im Programm der Bustouren von Reykjavík aus als weiteste Tour angeboten. Dass die Lagune direkt an der Ringstrasse liegt, macht sie sicherlich noch attraktiver.

Jökulsárlón

Die Lagune ist mit 248 m, der tiefste See Islands und wird immer grösser. Heute misst er ca 18 qm, das Eis ist über 1000 Jahre alt. Der Breiðamerkurjökull-Gletscher begann sich um 1935 zurückzubilden, so konnte der Gletschersee entstehen. Die in der Lagune schwimmenden Eisberge sind Abbrüche des Breiðamerkurjökull-Gletschers. Die Lagune ist sehr fischreich, daher sieht man immer wieder Robben darin herum schwimmen. Da die Lagune mit dem Meer verbunden ist, besteht sie aus Süss- und Salzwasser, daher auch ihre blaue Farbe.

Drachen scheint es auch zu geben
Drachen scheint es auch zu geben

Die blaue Farbe des Wassers mit den weissen Eisbergen ist wirklich beeindruckend schön. Kein Wunder wollen sie alle sehen. Bei dem warmen Wetter mit der starken Sonneneinstrahlung brachen immer wieder Stücke von den im Wasser schwimmenden Eisblöcken ab. Wir bemerkten, dass Flut war, dh das vom Meer eindringende Wasser drängte die Eisberge zurück, was sie zusätzlich in Bewegung brachte. Die Lagune ist nur durch eine kurzes Stück vom Meer getrennt, daher schwimmen die in der Lagune treibenden Eisberge auch aufs Meer hinaus, wenn sich dieses bei Ebbe zurückzieht. Viele landen dann am Diamond Breach, der gerade nebenan ist.

Diamond Beach

Dieser schwarze Strand heisst eigentlich Breidamerkursandur. Er ist durch Gletscherauswaschungen entstanden und erstreckt sich über 18 km vom Fusse des Kvíarjökull-Gletschers bis Jökulsarlon. Den Spitznamen Diamond Beach hat der Strand erhalten, weil hier die Eisberge angeschwemmt werden, die von der Gletscherlagune Jökulsarlon aufs Meer treiben.

Diamond Beach

Wir hatten leider Pech. Es waren nur noch ein paar klägliche Reste der Eisberge zu finden. Wir bekamen aber einen kleinen Eindruck wie es hätte sein können.

Diamond Beach

Tipp: Auf die Gezeiten achten. Die Eisblöcke sind am schönsten zu sehen, wenn sie durch die Ebbe nach draussen gezogen werden und so am Strand landen. Sicherlich ist auch der Morgen als Zeitpunkt zu empfehlen: es hat nicht so viele Menschen, das Licht ist weicher und das Eis nicht geschmolzen.

Hofskirkja

Die kleine Kirche mit ihrem Grasdach ist sehenswert. Sie ist eine von nur sechs in dieser traditionellen Bauweise errichteten Kirche des Landes. Sie scheint mit dem umliegenden Gras des kleinen Friedhofs verwachsen. Entstanden ist sie von 1883 – 1885 und ist somit die letzte in dieser Bauweise entstandene Kirche. Seit 1954 ist sie im Besitz des Isländischen Nationalmuseums und wurde schon mehrfach restauriert. Auch heute noch finden in der Kirche Gottesdienste statt, nur dann kann sie besichtigt werden. Erst mit dem Bau der Ringstrasse 1974 wurde der Ort für alle gut zugänglich und ist jetzt sehr gut zu erreichen.

Hofskirkja - Kirche mit Grasdach

Hofskirkja - Friedhof
Der kleine Friedhof ist direkt nebenan
Hofskirkja

Dieser an Eindrücken reiche Tag neigte sich dem Ende entgegen. Am nächsten Tag wollten wir unsere erste echte Hochlandroute befahren. Wir suchten daher in der Nähe der Route einen Campingplatz und entschieden uns für den Tjaldstæðið Kirkjubær II. Hier finden auch Camper Platz. Die Sanitären Anlagen sind sauber, kosten allerdings extra, aber man steht gerade und vor allem ruhig.

Eine F-Strasse, die Fjaðrárgljúfur-Schlucht und weitere Höhepunkte

…..unsere Reise ist noch nicht zu Ende….wie es weiter geht erfahrt ihr aber noch….

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