
Dänemark – eine Reise durch Jütland
Schon lange wollten wir nach Dänemark, besser nach Jütland reisen, da wir die dortigen Aue-Flüsse mit ihren Möglichkeiten auf Lachs zu fischen ausprobieren wollten. Bisher hatte es aus verschiedenen Gründen nicht geklappt. Aber jetzt sind wir stolze Besitzer eines Mercedes ML-T 570 und so sollte uns unsere erste längerer Reise endlich ans Ziel, zu schönen Fotospots und tollen Lachs-Flüssen, bringen. Wir laden euch also ein, uns auf unserer 3 – wöchigen Jütlandreise zu begleiten.
Der Bericht ist so aufgebaut, dass er sowohl nach Tagen als auch unseren Stops entsprechend gegliedert ist. Ich denke, so ist es leichter das zu finden, was euch interessiert.
Vorbereitung und Anreise
Wir hatten vor, ausser den Sehenswürdigkeiten, die wir unbedingt besuchen bzw den Flüssen, die wir befischen wollten, uns nicht festzulegen und einfach mal loszufahren. Mal nicht verplant sein, mal nicht wissen, wo wir am Abend landen werden, einfach sein und den Alltag hinter uns lassen. Wir schauten einige Filme über Jütland im TV und auf YouTube, lasen diverse Infoseiten im Internet und hatten dann grob unsere Reiseroute geplant: an der Nordseeküste rauf, ein – zwei Abstecher ins Landesinnere und an der Ostseeküste wieder zurück.
In Dänemark gibt es an jeder Ecke Campingplätze und Stellplätze, da die Dänen ein Volk von Campern sind. Die ersten Campingplätze entstanden schon sehr früh, zu Beginn des letzten Jahrhunderts. Reservieren ist daher nicht notwendig, es gibt genügend Apps und Plattformen, um etwas Passendes zu finden.

Unsere Fahrt nach Dänemark führt uns einmal durch Deutschland: Einreise am Zoll Basel – Weil am Rhein und dann über die A5 bis kurz vor Bad Hersfeld, dort nimmt man die A7 bis kurz vor Flensburg und zweigt dann auf die sog. Grenzstrasse ab. Diese führt wie der Name schon sagt, an der Grenze vorbei zu einem kleinen Grenzübergang südlich von Tønder. Was sich so easy-peasy anhört, ist für uns eine zweitägige Fahrt mit Monsterstau am zweiten Tag und so doch ziemlich anstrengend.
Tønder
Eine Kleinstadt nahe der deutsch-dänischen Grenze und zudem eine der ältesten Städte in Jütland. Für uns ist sie nach der langen Anreise als Ort der ersten Übernachtung sehr willkommen. Es gibt einen schönen Campingplatz ganz in der Nähe der Altstadt mit einem separaten Teil für Camper. Liegt die Ankunft ausserhalb der Öffnungszeiten der Rezeption, kann man sich einen Platz suchen und am nächsten Tag bezahlen. Die Einrichtungen des Campingplatzes kann man mitbenutzen.
Wir besuchen die Stadt am nächsten Vormittag. Es gibt einige Sehenswürdigkeiten wie die Christkirche, Der Gamle Apotek, der Skulpturenpark und was mir besonders gut gefallen hat ist die Uldgade, die Straße der kleinen Häuser, in denen einst die Handwerker wohnten.


Møgeltønder
Auf unserem Weg nach Rømø steuern wir zuerst Møgeltønder an. Es soll das Städtchen mit der schönsten Strasse von Dänemark sein, der Slotsgaden. Das müssen wir uns natürlich anschauen.
Gleich am Anfang des Örtchens und der besagten Strasse ist ein grossen Parkplatz, der auch als Stellplatz für eine Nacht genutzt werden kann. Wir stellen unseren Grossen dort ab und begeben uns auf Entdeckungstour. Es gibt wirklich nur diese eine Strasse, irgendwann biegt man links ab, über den Friedhof und an der Kirche vorbei und ist wieder auf der Strasse. Hört sich unspektakulär an, aber wir haben hier doch mehr Zeit verbracht als wir gedacht haben.

Die Häuschen haben fast alle ein Reetdach, sind klein, manche sind schief, aber alle mit Charme und einfach entzückend. Wir sprechen mit einer Dame, die in einem dieser Häuschen wohnt. Sie erzählt uns, dass die Reetdächer nicht so lange halten würden wie ein „normales“ Dach mit Ziegeln. Die Häuser stehen alle unter Denkmalschutz und daher müssen sie so bleiben wie sie sind und auch so in Stand gehalten werden. Die Subventionen vom Staat reichen da nicht immer.

Wir finden einen Antiquitätenladen mit hyggeligem Café, untergebracht in einem alten Gehöft, wo wir in alten und neuen Sachen herumstöbern und alles einfach schön finden. Das Café gegenüber hat leider zu, aber das Haus an sich ist ein tolles Fotomotiv.

Die Kirche St Nikolai, dem Schutzheiligen der Seefahrer gewidmet, stammt aus dem 13. Jahrhundert und macht Eindruck. Früher, also ganz früher ab 1500, diente der hohe Kirchturm sowohl als Glockenturm als auch als Leuchtturm für die Seefahrer im Wattenmeer. Heute nicht mehr vorstellbar, dass dieses Dorf einmal so nah am Meer zu finden war.

Zu erwähnen gibt es noch das Schloss Schackenborg, welches wir nicht angeschaut haben. Es wurde 1660 vom Feldherrn Schack erbaut. Bis 1978 diente der Südflügel dem Prinzen Joachim und seiner Familie als privater Wohnsitz. Heute befindet sich das Schloss im Besitz einer Stiftung, kann aber angeschaut werden. Zu Besuch kommt die königliche Familie immer noch hin und wieder, dann wird dies natürlich durch die gehisste Flagge des dänischen Königshauses angezeigt.
Rømø
Ziel des ersten Tages, wir wollen zwei Tage bleiben. Die Insel Rømø ganz im Südwesten Jütlands gelegen ist durch einen 9,2 km langen Straßendamm mit dem Festland verbunden. Der Bau begann bereits 1938 als Beschäftigungsprojekt, aber aufgrund des Zweiten Weltkriegs wurden die Arbeiten erst 1948 abgeschlossen. Befahrbar ist er trotz Ebbe und Flut zu jeder Tageszeit, da er über dem Meeresspiegel liegt. Immer wieder gibt es Haltebuchten, von denen man das Wattenmeer beobachten kann. Als wir drüber fahren regnet es und wir haben nicht viel Lust anzuhalten.
Uns reizen vor allem die Autostrände. Sønderstrand im Süden und Lakolk Strand in der Mitte der Insel. Die Strände von Rømø sind berühmt. Sønderstrand ist 3-4 km breit, der Strand von Lakolk 1 km mit zunehmender Tendenz. Der Sand ist so fest, dass man die beiden Strände mit dem Auto befahren kann. Es gilt, man glaubt es kaum, die Strassenverkehrsordnung. Ob sich jemand daran hält ist fraglich. Jedenfalls hat uns die Unbekümmertheit, wie manche mit ihrem PKW über den Strand fahren erstaunt. Obwohl wir mit 4×4 Antrieb ausgestattet sind, hatten wir Respekt. Es gibt Stellen, wo der Sand doch lose ist, Schlaglöcher, die mal ein Sandburggraben waren oder bei Ebbe kann auch mal ein Priel im Wege sein. Festgefahren haben sich daher einige Fahrzeuge.
Sønderstrand ist eindeutig weniger frequentiert und daher ruhiger als Lakolk. Er ist ideal zum Strandsurfen, man kann sogar Kurse besuchen.
Unser Ziel war der Wohnmobilstellplatz Oasen im Süden der Insel. Die Anlage hat 200 Stellplätze und ist top. Einchecken geht einfach über einen Automaten. Hat man einen Platz gefunden zeigt ein grünes bzw rotes Schild, ob der Platz frei oder besetzt ist.
Da es noch nicht spät ist, fahren wir natürlich sofort an den Sønderstrand. Es ist echt cool auf dem Strand zu fahren und sich irgendwann ein schönes Plätzchen zu suchen.


Sonne und Regengüsse wechseln sich ab, natürlich ist der Wind allgegenwärtig. Wir entschliessen uns, bis Sonnenuntergang am Strand zu bleiben. Wir hoffen auf schöne Bilder. Der Sonnenuntergang ist auch der Zeitpunkt an dem man den Strand verlassen muss, übernachten darf man nämlich nicht. Das wird streng kontrolliert und kann teuer werden. Für uns ist es der optimale Tagesausklang.

Rømø – Teil zwei
Am zweiten Tag auf Rømø wollen wir die Insel erkunden. Zuerst fahren wir nach Havneby. Der kleine Ort ist so etwas wie das Zentrum des südlichen Inselteils. Dort legt auch die Fähre nach Sylt ab. Zu sehen gibt es den Hafen, im kleinen Zentrum einige nette Läden, das war es auch schon.
Wir fahren weiter ganz in den Norden der Insel, dort gibt es ein militärisches Übungszentrum der dänischen Luftwaffe. Vom Aussichtspunkt kann man das Gelände überblicken, es ist aber weder fotogen noch spektakulär, wenn dort nicht geübt wird.
Also fahren wir zurück und besuchen den Lakolk Strand. Wir sind überrascht von den vielen Menschen, die sich dort am Strand tummeln: mit und ohne Fahrzeug, mit Drachen, Kites und allem was man sich sonst noch vorstellen kann. Ruhige Ecken lassen sich trotzdem finden, Platz ist auf dem bis zu 1 km breiten Strand genug.

Wir bekommen eine besondere Show geboten: eine Übung der Seenotrettung. Während der Übung soll ein Mensch aus dem Meer gerettet und versorgt werden. Die Übung passiert völlig unangekündigt, mitten im sonntäglichen Badebetrieb. Wir bemerken irgendwann einen Hubschrauber, der in Strandnähe über dem Meer kreist und mehrmals einen Retter hinunterlässt. Es ist erstmal nicht klar ob echt oder Übung. Nach einiger Zeit fliegt der Hubschrauber über den Strand und landet. Keine Absperrung, kein Hinweis, es wird einfach gemacht. Natürlich ist der Hubschrauber die Attraktion. Es ist möglich ihn von ganz nah zu betrachten, mit der Crew zu sprechen und auch hineinzusehen. Irgendwann werden die Menschen aufgefordert etwas zurückzutreten. Die Hubschrauberpilotin startet den Motor, auf dem Strand wird der Dummy nun „wiederbelebt“ und eingeladen. Der Hubschrauber hebt ab – Spektakel beendet.

Bevor wir zurück zum Stellplatz fahren, wollen wir uns noch die wunderschöne und beeindruckende Dünenlandschaft anschauen. Diese erstreckt sich westlich der Hauptroute durch Rømø bis zu den Stränden. Überall gibt es knorrige Bäume, Strandgräser, blühende Heide, Beeren, Pilze und die allgegenwärtigen Bunker. Die Wege sollte man nicht verlassen, um diese empfindliche Natur zu erhalten. Die Dünenpflanzen tragen erheblich dazu bei, dass der Sand an Ort und Stelle bleibt und nicht ständig durch den Wind ins Inselinnere weiter wandert. Scheinbar endlos erstreckten sich diese Dünen, was für uns eine fotografische Herausforderung bedeutet, denn das was das Auge sieht, ist noch lange nicht mit dem Fotoapparat in einem schönen Bild einzufangen.

Ribe
Älteste Stadt Dänemarks und ein Touristenhotspot. Es scheint, dass alle dieses kleine Städtchen sehen wollen. Der Wohnmobilparkplatz Syd am Rand des Zentrums ist total voll, dh. wir müssen einen anderen Ort suchen, wo unser 7 m Camper Platz hat. Wir steuern mehrere Parkplätze an, bis wir in der Nähe des Bahnhofs fündig werden.
Zu Fuss ist es nicht weit ins Zentrum und den vielen kleinen Läden und Restaurants und den Menschentrauben. Wie überall ist es in den Seitengassen ruhiger, es gibt aber dennoch nicht weniger zu entdecken. Zur Mittagszeit gönnen wir uns ein kleines aber feines Mittagessen im ältesten Hotel Dänemarks, dem Hotel Dagmar am Domplatz Torvet bei der Domkirke.
Wer nicht nur die kleinen Häuschen, die Gassen und den Dom anschauen möchte, kann auch das Wikingermuseum besuchen. Hier erfährt man die Geschichte Ribes zwischen 700 – 1700 n. Ch. Zu erwähnen ist auch die Skibbroen an der Ribe Å. Hier war früher der Hafen, die Markierungen der Strumflutsäule zeigen eindrücklich, wie hoch das Wasser bis in die jüngste Vergangenheit gestiegen ist.



Es gäbe noch sehr viel mehr in Ribe anzuschauen, wir aber wollen weiter, unser nächstes Ziel heisst:
Blåvand und der Leuchtturm am westlichsten Punkt Dänemarks
Unsere Liebe am Meer gilt auch den Leuchttürmen und davon hat Dänemarks Nordseeküste einige zu bieten. Vor der Küste befinden sich einige Untiefen und Riffs, sodass die Seefahrer bis heute auf die Leuchtfeuer der Leuchttürme angewiesen sind. Die Leuchttürme werden meist von Freiwilligen instand gehalten und gepflegt. Die Meisten haben ein Café und können gegen ein geringes Entgelt oder gar Spende bestiegen werden. Bei gutem Wetter ist die Aussicht dort oben einfach umwerfend.
Blåvand hat sich in den letzten Jahren zu einer Touristenhochburg entwickelt. In den Dünen stehen überall die typisch dänischen Ferienhäuschen, die so gerne gemietet werden, Campingplätze gibt es mehrere in der näheren Umgebung und direkt in Blåvand. Der Ort eignet sich hervorragend, um die Vorräte aufzufüllen, da es eine Reihe guter Supermärkte und auch Bäckereien und Fischläden gibt. Beachten sollte man dabei, dass die kleineren Geschäfte sehr früh Feierabend haben.
Uns ist es zu voll, daher wollen wir nicht in Blåvand übernachten, den Leuchtturm wollen wir aber sehen. Er markiert den westlichsten Punkt Dänemarks: Blåvands Huk. Der schlanke 40 m hohe weisse Turm schickt sein Licht ca 42 km weit über die Nordsee, die Glaslinse allein wiegt vier Tonnen. Seit 1900 warnt er die Schiffe vor einem der gefährlichsten Riffe im Nordatlantik, dem Horns Rev oder wie es die Seeleute nennen, dem Djævlens Horn – Teufelshorn – welches sich 40 km entlang der Küste erstreckt. Will man hinauf, müssen 170 Stufen erklommen werden, bevor man in Form einer wunderbaren Aussicht seinen Lohn erhält.
Wir fahren noch ein Stück weiter durch Militärgebiet nach Henne, wo wir auf einem schönen und vor allem ruhigen Campingplatz die Nacht verbringen.



Ringkøbing Fjord
Weiter geht es in Richtung Norden wieder über Militärübungsgebiet. Es fällt auf, dass es keine Absperrungen oder Zäune gibt, lediglich hin und wieder ein Hinweisschild und Panzerspuren im Sand. Über die Landzunge Holmsland Klit fahren wir am Ringkøbing Fjord entlang. Der Ringkøbing Fjord besitzt eine Fläche von immerhin 300 km2, ist ungefähr 30 km lang und im Durchschnitt lediglich 1,5 m tief. Daher brüten und nisten schon seit vielen Jahrhunderten zahlreiche Zugvögel in den ausladenden Salzwiesen. Ausserdem ist er sehr fischreich, daher kommen jedes Jahr viele Hobbyfischer und Angler hierher. Aber auch bei Wind- und Kitesurfern ist der Ringkøbing Fjord beliebt, es gibt immer Wind bei ruhigem Wasser.
Kurz nach Nymindegab halten wir bei den De gamle Fiskerhytter. Kleine reetgedeckte alte Fischer-hütten (Esehusene), die mit ihren Tischen und Bänken sowohl draussen wie drinnen zu einer Rast einladen. Früher dienten sie für der Aufbewahrung der Netze und als Wohnung für die Frauen, die die Netze reparierten und die Köder herstellten.


Hvide Sande
1931 wurde der Holmsland Klit durchstochen und so der Ringkøbing Fjords über einen Kanal mit Schleuse mit dem Meer verbunden. Das war die Geburtsstunden von Hvide Sande, was nichts anderes wie Weisser Sand bedeutet. In Hvide Sande mündet die Skjern Å ins Meer, wer Glück hat kann den Lachsen zusehen, die zum Laichen in den Skjern einsteigen.
Hvide Sande ist auch Drehort der bekannten Krimiserie „White Sands“. Als wir ankommen sind die Dreharbeiten für einen weiteren Teil wohl gerade beendet, denn das Filmteam lädt das Equipment neben uns in ihren Sprinter. Gerne hätten wir bei den Dreharbeiten zugeschaut.
In Hvide Sande regiert der Fisch. Zahlreiche Fischrestaurants und auch Fischgeschäfte sind hier zu finden, ausserdem kann man an einer Fischauktion teilnehmen und sein Abendessen ersteigern. Wir kommen für die Auktion zu spät und essen daher Fish-and-Chips zu Mittag und fahren weiter.

Nr. Lyngvig Fyr
Natürlich müssen wir auf unserer ganz privaten Leuchtturmtour diesen Leuchtturm besuchen. Er ist der jüngste der grossen Leuchtfeuer an der dänischen Küste und wurde 1906 gebaut. Zuvor im Jahre 1903 kamen 24 norwegische Seeleute bei der Strandung des Dampfers „Avona“ ums Leben. Mit 38 Metern ist er der höchste Dänemarks und für viele auch der Schönste. Da er auf einer 17 Meter hohen Düne steht bringt er es insgesamt auf 53 Meter über Meereshöhe und leuchtet damit bis zu 40km weit auf das Meer.
Das alte Leuchturmwärterhaus wurde umgebaut, nun ist es Café, Shop und Museum. Viele Weg führen durch die Dünen, übrigens die höchsten von Holmsland Klit, so dass man sich hier doch länger aufhalten kann.



Fliegenfischen auf Lachs an der Skjern Å
Die nächsten zwei Tage wollen wir an der Skjern Å (Skjern Au) mit der Fliege auf Lachs fischen. Der Skjern, wie der Fluss unter (Fliegen-) Fischern genannt wird, ist DER Lachsfluss in Dänemark. Es wurde in den letzten Jahren viel dafür getan, dass der Atlantik Lachs wieder einsteigt und hier laicht. So entstand auch die Skjern Enge, das einzige Flussdelta Dänemarks, welches in den letzten Jahren aufwändig renaturiert wurde. Zum Nationalpark hat es das Gebiet nicht geschafft, wohl aber zum Naturschutzgebiet. Auf 2200 ha entstanden bei dem umfassendsten und grössten Renaturierungsprojekt Nordeuropas wieder Sümpfe, Seen und Feuchtwiesen.
Auch die Fischerei auf die Lachse ist streng geregelt. Mitnehmen darf man einen Lachs pro Saison, wobei die Grösse kontingentiert ist. So soll sicher gestellt werden, dass die grossen Lachse bestmöglich geschützt sind und wenn alles gut geht auch im folgenden Jahr wieder zum Laichen einsteigen. Ebenfalls geregelt ist, wie hoch die Wassertemperatur sein darf. Ist sie über der festgelegten Grenze wird der Fluss gesperrt.
Im Gegensatz zur Küste gibt es hier nur wenige Campingplätze. Wir steuern daher Tarm an, da der Campingplatz gute Bewertungen hat und nicht sehr weit vom Fluss und dem Abschnitt an dem wir fischen wollen entfernt liegt.

Der Ort bietet nicht viel, hat aber einen Fischerladen, bei dem wir unsere Fischerlizenzen bekommen und auch den ein oder anderen Tipp zur Fischerei. Wir verbringen zwei schöne Tage am Fluss, der auf Grund der vielen Regenfälle der letzten Zeit ungewöhnlich hoch ist für diese Jahreszeit. Unser erster Tag ist auch komplett verregnet, der zweite verwöhnt uns mit Sonne und schönen Wolkenbildern. Die Lachse allerdings lassen sich nicht blicken, so fangen wir nichts und zum Abendessen gibt es Spaghetti.


Lemvig – Ferring
Unsere Reise setzen wir fort in Richtung Norden auf unserer selbstgewählten Leuchtturmtour. Unser Ziel ist das Bovbjerg Fyr – der rote Leuchtturm an der Steilküste Bovbjerg Klint. Wir fahren also nach einem ausgiebigen Frühstück gemütlich Richtung Norden durch eine, für uns eher langweilig anmutende Landschaft. Die Ortschaften sind klein und wirken alle irgendwie verlassen im Gegensatz zu den quirligen Dörfern am Meer. Je weiter wir Richtung Lemvig und dem Limfjord kommen, desto hügeliger wird die Landschaft. Wir sind überrascht und freuen uns an der Abwechslung. Auch gibt es südöstlich von Lemvig eine der grössten Waldpflanzungen in Dänemark, die Kronhede/Klosterhede Plantage. Wer gern wandert, findet hier unzählige markierte Wanderwege.
Wir übernachten auf einem Campingplatz nördlich von Lemvig. In Lemvig selbst gibt es in der Nähe des Hafens einen Stellplatz für Wohnmobile, der eher nach Parkplatz aussieht und höchstens eine Option ist, wenn man sonst nichts findet. „Unser“ Platz liegt direkt am Limfjord, wir wählen die Option vor der Schranke zu stehen, da wir nur eine Nacht bleiben wollen. Dies ist billiger, man kann aber die sehr sauberen Sanitären Anlagen mitbenutzen.
Bovbjerg Fyr
Am nächsten Morgen fahren wir relativ früh zum Leuchtturm. Wir hoffen, dort noch nicht so viele Menschen zu treffen und auf gutes Licht. Die Strecke ist sehr schön, wir haben immer wieder schöne Ausblicke auf die Landschaft und fahren an einigen der imposanten Kirchen vorbei, die es in Dänemark gibt. Am Fyr angekommen, sind wir von der Steilküste beeindruckt. Vor allem aber von den vielen Gleitschirmfliegen die hier unterwegs sind und Spass haben. Fast vergessen wir, dass wir ja auch den Leuchtturm anschauen wollen.


1877 erbaut, erreicht er wegen der 40 m hohen Steilküste die grösste Feuerhöhe der dänischen Leuchtfeuer, stolze 62 m, er selbst misst nur 26 m. Rot ist der Turm, damit man ihn nicht versehentlich mit den Kirchtürmen von Ferring und Trans verwechselt, die wie fast alle Kirchtürme in Dänemark weiss sind. Auch das Bovbjerg Fyr kann gegen eine geringe Gebühr bestiegen werden, diese legt man am Eingang einfach in eine kleine Kasse. Im ehemaligen Leuchtturmwärterhaus gibt es eine Ausstellung und ein kleines Café. Ausstellung und Café haben zu dieser frühen Uhrzeit noch geschlossen, aber die freiwilligen Helfer sind dabei alles schön herzurichten für den Ansturm der erwarteten Besucher.

Wenn man von der Klippe aus ans Meer will, so führt eine Holztreppe hinunter oder für Mutige ein Seil, an dem man sich abseilen kann. Strand und Buhnen laden dann ein zu langen Spaziergängen oder zum Küstenangeln.
Wir wollen weiter Richtung Norden. Wir müssen also irgendwie den Limfjord überqueren. Es gibt zwei Möglichkeiten: über Thyborøn mit der Fähre im Westen oder über die Oddesundbrücke weiter im Osten. Wir nehmen den „Landweg“. Zuerst fahren wir zurück nach Lemvig und dann weiter auf einer an schönen Ausblicken reichen Strasse bis Humlum. Dort wendet sich die Strasse wieder gen Norden und kurz darauf überqueren wir den Limfjord. Nimmt man es ganz genau, verbindet er die Nordsee mit der Ostsee und macht so Nordjütland eigentlich zu einer Insel.
Lodbjerg Fyr
Wir nähern uns dem Nationalpark Thy. Er ist der erste dänische Nationalpark und erstreckt sich in einem bis zu 12 km breiten Gürtel entlang der jütländischen Westküste, von Agger Tange im Süden bis Hanstholm im Norden, insgesamt 244 km² Fläche. Früh besiedelt findet man hier noch zahlreiche Grabhügel aus der Bronzezeit.

Wir steuern als erstes, wie kann es anders sein, den nächsten Leuchtturm an: Lodbjerg Fyr. Er wurde 1883 aus schwedischen Granitsteinen erbaut und 1884 in Betrieb genommen. Heute steht der 35 Meter hohe Turm mit einer Feuerhöhe von 48 Metern über dem Meeresspiegel unter Denkmalschutz. Das Lodbjerg Fyr liegt einsam in einem Dünen- und Waldgebiet. Als der Leuchtturm erbaut wurde, war die Gegend noch baumlos, der Wald wurde erst 1923 angelegt.

Gewohnt haben hier der Leuchtturmwärter mit zwei Assistenten und deren Familien. Die Wohnungen können besichtigt werden wie natürlich auch der Turm selbst und ein kleines hyggeliges Café darf natürlich auch nicht fehlen. Nach der Turmbesteigung bietet sich ein Päuschen im Leuchturmgarten geradezu an. Es gibt Kaffee zum nachfüllen und leckeren Kuchen, serviert in herrlich nostalgischem Porzellan. Das Café hat andere Öffnungszeiten als der Turm und schliesst um 16 Uhr, aber erst nachdem die dänische Flagge ordnungsgemäss eingeholt wurde.

Stenbjerg Landingsplads
Es wird Zeit, dass wir uns nach einem Übernachtungsplatz umsehen. Den finden wir kurz vor Stenbjerg auf dem KroHavens Familiecamping, mit schönen grossen Stellplätzen. Bei herrlichem Wetter kochen wir sofort nach der Ankunft, da wir noch den Sonnenuntergang an den Stenbjerg Landingplads fotografieren wollen.

Die Landingplads stammen aus der Zeit, als hier noch Küstenfischerei betrieben wurde. Die Boote wurden mit Spillen an Land gezogen, heute reichen dafür Traktoren. Nötig ist dies, da es keinen Hafen gibt, wie übrigens an fast allen Orten dieser Küste. Die Küstenfischerei war in der rauen Nordsee immer riskant, daher erfolgte der Umzug der Berufsfischer nach Hanstholm, wo es einen Hafen gibt, Anfang der 1970-iger Jahre. Die für die Landingsplads typischen weissen Gerätehäuser blieben dank örtlichen Denkmalschützern erhalten. Sie wurden benutzt, um den Fang für den Weiterverkauf vorzubereiten.


Knapp einen Kilometer südlich, in der geschützten Dünenlandschaft mit der wunderschön blühenden Heide, liegt Stenbjerg Båke, eines von drei noch erhaltenen Seezeichen in Thy. Imposant überragt es die Dünen und bildet ein schönes Fotomotiv, das wir aber leider nicht fotografiert haben. Der wunderschöne Sonnenuntergang nimmt uns ganz in seinen Bann.

Nørre Vorupør – Hanstholm Fyr – Bulbjerg
Unser erstes Ziel heute ist „Cold Hawaii“ – so wird die Küste vor Nørre Vorupør und Klitmøller genannt. Beides sind Surferparadiese. Vorupør ist einer der fünf besten Windsurfspots in Europa, entsprechend viel ist los. Der Ort wird von den Surfern dominiert, Surfgeschäfte gibt es an jeder Ecke. Ganze Familien kommen uns in Neoprenanzügen mit ihren Surfbrettern unterm Arm entgegen. Viele kleine Boutiquen laden zum Bummeln ein, auch einen ganzjährig geöffneten Weihnachtsladen gibt es hier. Uns interessiert aber vor allem ein kleines Geschäft, ein Fischladen, der über die Grenzen des kleinen Ortes hinaus bekannt ist: das Fiskercompagniet. Es gibt eine riesige Auswahl an frischem und geräuchertem Fisch und wir haben Mühe uns zu entscheiden. Was wir schliesslich mitnehmen, schmeckt uns am Abend wunderbar.
Auf dem Weg zum Auto entdecken wir am Wegesrand noch einen kleinen Leuchtturm. Wir machen im Vorbeigehen ein schnelles Bild für unsere Sammlung. Er ist nur 9 Metern hoch, bringt es aber dank seiner Position auf den 30 m hohen Dünen auf eine doch ansprechende Höhe. Irgendwo gibt es noch seinen kleinen Bruder, der ist nur 2 m hoch und schafft es auf insgesamt 9 m, vielleicht haben wir ihn deshalb nicht gefunden.

Über Klitmøller, auch ein Surferhotspot, fahren wir weiter. Wir schauen uns nur kurz um, denn das Licht zum Fotografieren ist schlecht und Surfer sind kaum auf dem Wasser. Alle warten auf den angekündigten Wind, der in den nächsten Tagen zum Sturm werden soll.
Hansthol Fyr
Das Wahrzeichen von Dänemarks nordwestlichstem Punkt, der erste in Dänemark erbaute Leuchtturm und zeitweise der leuchtstärkste Leuchtturm der Welt. Erbaut wurde er 1842-43 und ist 23 m hoch, sendet aber auf 65 m Höhe seinen 44 km weit zu sehenden Lichtblitze aus. Diese Leuchtblitze waren so stark, dass ihre Leuchtkraft nach Errichtung des Hafens 1967 reduziert werden mussten, die einfahrenden Schiffe wurde zu sehr geblendet. Das Licht des Leuchtturms ist aber immer noch das stärkste in Dänemark.
2015 wurde der unter Denkmalschutz stehende Gebäudekomplex außen vollständig renoviert. Mittlerweile ist die Innenrenovierung ebenfalls abgeschlossen und man kann sogar in einem der Nebengebäude beim Leuchtturm übernachten. Der Leuchtturm kann ganzjährig bestiegen werden, auch ist in den Nebengebäuden Platz für Kunst mit wechselnden Ausstellungen. Selbst ein Teil der örtlichen Musikschule ist hier untergebracht.

Es empfiehlt sich, einen kleinen Spaziergang rund um den Turm zu machen. Dieser bietet wunderschöne Ausblicke auf die ausgedehnte Dünenlandschaft am nördlichen Zipfel des Nationalparks Thy, den Hafen und das Meer.
In Hansthol lag zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs die stärkste Festung des deutschen Atlantikwalls. Es gibt in der Nähe des Leuchttrums ein Bunkermuseum. Dieses Dokumentationszentrum und die erhaltenen Bunker werden jährlich von über 50.000 Personen besucht.
Bulbjerg
Weiter geht es zum einzigen Vogelfelsen Dänemarks auf dem Festland. Nur auf Bornholm gibt es noch einen. Der Felsen ist 47 m hoch und besteht aus Kalkstein. Von oben hat man einen wunderbaren Blick auf die Küste und die Nordsee. An der westlichen Seite führt eine Treppe mit 304 Stufen nach unten, will man auf der östlichen Seite die dortigen 255 Stufen wieder hoch, muss man die Gezeiten beachten. Am Strand um den Felsen herumgehen geht nämlich nur bei Ebbe. Am Felsen nisten in der Hauptsache Dreizehenmöven, einige wenige Brutpaare des Mallemuk kann man auch beobachten.

Oben auf dem Felsen gibt es ein kleines Bunkermuseum. Bulbjerg war während des Zweiten Weltkriegs ein Abhör- und Radarposten für die Kanonenpositionen der Deutschen in Hanstholm. Um den Bulbjerg ca. 1-2 km südlich und östlich von Bulbjerg sind noch viele Spuren der Besatzung zu sehen. In den Dünen verstreut können noch viele Bunker und Maschinengewehrstellungen entdeckt werden.
Unsere Reise geht weiter immer Richtung Norden, nun auf der Suche nach einem Campingplatz, an dem wir auch am folgenden Tag bleiben können, es ist Sturm angesagt mit Böen von über 100 km/h. Wir wollen daher einen Camper-Tag einlegen.

Wir entscheiden uns für einen Campingplatz am Klim-Strand. Die erste Nacht ist noch ruhig, aber am Folgetag legt der Wind zu und in der Nacht müssen wir zu einem durch Hecken geschützteren Stellplatz umziehen, der Camper schaukelt und wackelt bedenklich. Der Tag zeigt uns dann auch die Heftigkeit des Sturms: viele der Vorzelte der Dauercamper sind zerrissen, die Gestänge verbogen, das Inventar liegt irgendwo. Leider hört der Sturm nicht wie angekündigt auf, sondern legt sogar noch zu. Trotzdem fahren wir weiter, zuerst nach Løkken.
Løkken
Dieser Ort ist bekannt durch die „Weisse Stadt am Løkken-Strand“: 500 weisse Badehäuschen, schön in Reih und Glied aufgereiht. Entstanden sind sie vor 100 Jahren als die angereisten Gäste ihr Badevergnügen genossen und die Häuschen zur Umkleide benutzten. Allerdings ist das Übernachten in den meist in Privatbesitz befindlichen Häuschen seit 1933 verboten und das gilt auch heute noch. Auch dürfen die Häuschen nicht an Touristen vermietet werden.
Wir erleben Løkken zweimal: einmal bei Sturm, ganz verlassen, kaum jemand ist unterwegs, der Sand wird vom Wind durch die Strassen getrieben und fliegt einem ständig in die Augen, sodass man diese kaum öffnen kann und später ein zweites Mal bei Sonnenschein, mit Menschen, die entspannt in den Cafés sitzen oder in den kleinen Läden auf Shopping Tour sind. Die kleinen Häuschen allerdings heben wir uns für eine nächsten Besuch auf.

Fliegenfischen auf Meerforellen am Dråby Strand
Da der Sturm noch länger anhalten wird, entschliessen wir uns nach einem eingehenden Studium der Wetter-App zu flüchten und zwar an die Ostsee. Wir nehmen die knapp 200 km Fahrt in Kauf, nur um dem Sturm, der uns zur Untätigkeit verdonnert zu entfliehen und fahren los, Ziel Ebeltoft. Dort, haben wir von einem Freund den Tipp bekommen, kann man gut auf Meerforelle fischen.
Wir finden direkt am Dråby-Strand einen Campingplatz. So können wir am nächsten Tag auf nächstem Weg zur Ostsee und direkt loslegen. Wir haben beide noch nie im Meer gefischt und so stehen wir bis zum Po im Wasser mit unseren Wathosen und werfen die Köder in diese Unmengen an Wasser und fragen uns, ob da wirklich Fische herumschwimmen. Man kommt sich so klein und unbedeutend vor. Lange geht es nicht und es ruckt an der Leine: ich fange zwei keine Dorsche. viel zu klein, aber immerhin. Das Vertrauen, etwas zu fangen, steigt.
Leider hat meine Wathose ein kleines Loch, sodass Wasser eindringen kann und ich aufhöre zu fischen. Markus macht weiter und fängt tatsächlich zwei Meerforellen und einen Fisch, der irgendwie gefährlich aussieht. Wie sich herausstellt hat er ein Petermännchen gefangen, einen der giftigsten Fische, die es gibt. Zum Glück kann er ihn ohne anzufassen abhaken und wieder ins Wasser entlassen, ebenso wie die Meerforellen, denn die waren auch zu klein.

Ebeltoft
Was für eine wunderhübsche Stadt! Wir sind entzückt von den kleinen windschiefen Häuschen mit den Stockrosen davor und können uns gar nicht satt sehen. Wir spazieren einfach durch die mittelalterlichen Kopfsteinpflaster-Gassen und machen viele Fotos. Das Alte Rathaus ist bei Paaren aus ganz Dänemark und auch aus dem Ausland beliebt, um hier in den Hafen der Ehe zu schippern. Kann man verstehen bei dem Ambiente.


Ebeltoft lockt mit vielen Boutiquen und Geschäften, aber auch mit einem Glasmuseum, das für seine internationale Glaskunst bekannt ist, dem abendlichen Gesang der Wächter und der Fregatten Jylland im Hafen. Mit ihren 102 Metern Länge von der Bugspitze bis Achtern, 44 Kanonen an Bord und 57 m Masthöhe ist sie nicht zu übersehen und eine Attraktion für die ganze Familie.

Ebeltoft ist die einzige nach Westen gewandte Stadt an der jütländischen Ostküste, fantastische Sonnenuntergänge inbegriffen.
Sangstrup Klint
Die Klippen, bestehend aus ca. 65 Millionen Jahren altem Kalkstein, ragen weiss aus dem Meer hervor. An diesem Strand ist eines interessant: die Fossilien, die sich hier bei etwas Glück finden lassen. Ich war schon als Kind von Versteinerungen und Steinen überhaupt fasziniert, dies ist also der perfekte Strand für mich. Auch wir gehen mit gesenktem Kopf und auf den Boden gerichteten Augen an den Klippen entlang. Vielleicht finden wir einen versteinerten Seeigel oder gar einen Ammonit?


Versteinerungen zu finden bleibt Wunschtraum. Ich nehme mir jedoch als Andenken einen Stein mit, der geformt ist wie ein Vanillekipferl. Er findet sein Plätzchen bei den vielen Steinen aus aller Welt, die schon bei mir zu Hause sind.
Råbjerg Mile
Die grösste Wanderdüne Dänemarks, manche sagen sogar der ganzen Welt. Wüstenfeeling ist angesagt. Die Düne ist bis 40 m hoch und hat eine Ausdehnung von ca. 2 Quadratkilometern, sie beinhaltet 3,5 Mio m3 Sand. Seit 1990 steht sie unter Naturschutz nachdem sie Eigentum des Staates Dänemarks wurde. Wie der Name schon sagt, wandert die Düne, immer Richtung Skagen und das jedes Jahr um 15 m. In ca. 100 – 200 Jahren wird sie die Hauptstrasse nach Skagen erreicht haben und alles was ihr in den Weg kommt verschüttet haben. 40 Jahre braucht es, bis alles, was von der Düne verschluckt wurde auf der anderen Seite wieder auftaucht.


Råbjerg Mile beeindruckt zu jeder Tageszeit. Besonders aber wenn man einen schönen Sonnenuntergang erwischt. Durch ihre Höhe bietet die Düne fantastische Ausblicke über die Landschaft. Es macht Spass durch den Sand zu stapfen, Vorsicht ist jedoch geboten, es gibt Felder mit Treibsand und dort möchte man sicherlich nicht hineingeraten.

Direkt bei der Düne gibt es einen Stellplatz für Wohnmobile, der gut besucht ist. Da wir mindestens zwei Tage bleiben wollen, entscheiden wir uns für einen in der Nähe liegenden Campingplatz und steuern die Düne per Fahrrad und Scooter an. Besonders schön: auf dem Rückweg nach Sonnenuntergang sehen wir ganz nah der Strasse einige Hirschrudel, die hier während der Dämmerung vorbeikommen und fressen.
Skagen, Grenen und die Den Tilsandede Kirke
Welcher Dänemark-Reisende möchte das verpassen? Der Ort an dem die beiden Meere Skagerrak und Kattegat zusammentreffen, den nördlichsten Punkt Dänemarks? – Die Antwort lautet: Niemand!
Also machen auch wir uns auf den Weg und haben danach das Gefühl an einer Völkerwanderung teilgenommen zu haben. Es ist Sonntag, Traumwetter und daher ist dieser Ort auch Ziel vieler Dänen für einen Sonntagsausflug. Ich frage mich, wann man hierherkommen sollte, um ihn annähernd alleine besuchen zu können.

Als wir ankommen ist der kleine Parkplatz schon voll und wir müssen zurückfahren, um an der Strasse ein Plätzchen zu ergattern. Im Gegensatz zum Parkplatz ist das kostenfrei. Wir widmen unsere Aufmerksamkeit zuerst dem alles überblickenden Leuchtturm, genannt „Grauer Turm“ und dann der wundervollen Ostseeküste. Das Meer ist herrlich blau, zahlreiche Buhnen verhindern Sandabspülungen, Schiffe liegen vor Anker und kaum jemand läuft einem vor die Linse.

Der Graue Turm – Der Grå Fyr
Der Leuchtturm ist 44 m hoch, seine Leuchthöhe liegt bei 46 m. Erbaut wurde er 1856, 1858 nahm er dann seinen Betrieb auf.

Die Landzunge von Grenen war auf Grund des davor liegenden Riffs – Skagens Rev – bei Seeleuten gefürchtet. Das Strandgut der gesunkenen Schiffe bescherte den Skagenern bis ins 16. Jahrhundert ihr Haupteinkommen. Danach wurde auf Befehl von Frederik II. das erste Leuchtfeuer, eine Tranlampe, die als Feuerpfanne bezeichnet wurde, aufgestellt. Dies stellt die Geburtsstunde des staatlich organisierten Leuchtfeuerbetriebs wie er heute ist dar. Die Einwohner Skagens waren natürlich nicht sehr begeistert von diesem Leuchtfeuer, welches sie nicht sehr diszipliniert bedienten. Daher entstand wenige Jahre später ein Vipfyr, ein Wippfeuer, dessen Nachbildung am Ortsrand von Skagen zu besichtigen ist. Es gibt auch noch den „Weissen Turm“, aber beide Leuchtfeuer haben wir nicht mehr besucht. Wir waren schlicht erschlagen nach dem Besuch der Landspitze und dem Trubel – und: aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Grenen
Vom Leuchtturm bis zur Grenenspitze sind es 2,5 km über den Sandstrand. Wer nicht laufen möchte, der kann bequem mit dem „Bähnle“ fahren, dem Sandormen, vom Parkplatz aus. Einen festen Fahrplan gibt es nicht, auch ist hier ausnahmsweise Bargeld für die Bezahlung gefragt.

Die hier lebenden Robben haben sich an die vielen Besucher gewöhnt und sonnen sich oft ungeniert auf den im Wasser liegenden Bunkern oder dem Strand.

Ich entscheide mich den ersten Teil des Weges auf den Dünen zu gehen und so kann ich dem Geschehen direkt am Wasser von oben zusehen. Ein unendlicher Menschenstrom bewegt sich zur Spitze und wieder zurück.

Vorne angekommen herrscht Gedrängel, alle wollen es sich nicht nehmen lassen, mit einem Bein in der Nord- und dem anderen in der Ostsee zu stehen. Nichts für uns. Wir schauen und versuchen brauchbare Fotos zu schiessen. Spannend ist es, auch von weiter weg, die beiden Meere unterscheiden zu können: links die braune Nordsee und rechts die wunderbar blaue Ostsee. Vielleicht sollten wir im Winter wiederkommen? Jetzt zieht es uns jedenfalls in eines der vielen Cafés in Skagen.

Skagen
Skagen ist mit seinen gelben Häusern, den rot leuchtenden Ziegeldächern und den weiss gestrichenen Fenstern nicht nur die nördlichste Stadt Dänemarks, sondern auch kulturell ein Schwergewicht. Schön früh entdeckten Maler, das fantastische Licht dieser Region und hielten dies in zahlreichen Malereien fest. Viele dieser Bilder sind im Skagener Museum zu bewundern.
Uns präsentiert sich eine lebendige Stadt mit viel Charme. Neben zahlreichen (Kunst-) Boutiquen finden sich Cafés, Restaurants und Eisdielen. In der Sonne macht es Spass zu flanieren und sich von dem Lebensgefühl, welches alles ausstrahlt, anstecken zu lassen.

Neben dem „neuen“ Skagen gibt es aber auch noch das „alte“ das Gammel Skagen. Dieser Teil der Stadt schmiegt sich an die Dünen und hat noch mehr von den typischen gelben Häuschen zu bieten. Wir finden hier eines der grossen Seemarken (Båke), welches eindrucksvoll auf den Dünen thront. Auch hier haben wir sie wieder, die super schöne Aussicht auf die Nordsee und die Dünenlandschaft. Wer einen atemberaubenden Sonnenuntergang, gutes Wetter vorausgesetzt, erleben möchte, kann dies beim neuen Sonnenuntergangsplatz tun. Dieser wurde eigens nach den Entwürfen des dänischen Architekturbüros Kristine Jensen errichtet. Auf der grossen, zum Meer abfallenden Scheibe mit eingeschliffenen Granitkreisen spiegelt sich die untergehende Sonne. Kein Wunder strömen abends die Menschen hierhin. Da uns heute kein nennenswerter Sonnenuntergang erwartet, es beginnt sich zuzuziehen, fahren wir Richtung Campsite zurück.


Den Tilsandende Kirke

Die Tilsandende Kirke ist Überbleibsel der zur damaligen Zeit grössten Kirche in Vendsyssel und zeigt eindrücklich, dass die Menschen hier schon immer mit dem Problem der Sandverwehungen zu kämpfen hatten. Fast vierhundert Jahre fanden in der im 14. Jahrhundert erbauten St.Laurentius Kirche Gottesdienste statt, ebenso wie der Kampf gegen den Sand. 1795 gaben die Menschen auf und die Kirche wurde geschlossen. Heute ist nur noch der Kirchturm zu sehen. Ein beeindruckendes Mahnmal für die Kraft des Sandes und der Natur.


Hirtshals Fyr
Hirtshals ist vor allem für seinen Hafen bekannt. Es ist nicht nur Fischereihafen sondern von hier starten die Fähren nach Norwegen, zu den Färöer und nach Island. Da wir planen irgendwann mit unserem Grossen nach Island zu fahren, interessiert uns das natürlich sehr. Nachdem wir die Zufahrt zu den Docks und den Stellplatz der Stadt ausgekundschaftet haben, fahren wir zum Leuchtturm.

Das Hirtshals Fyr, Wahrzeichen der gleichnamigen Stadt, liegt auf der Spitze des Stenbjerg. Erbaut zu Zeiten von Frederik VII wurde er 1863 eingeweiht. Er ist 35 m hoch und bringt es durch die 22 Meter hohen Klippen auf eine Seehöhe von 57 Metern. Zu sehen ist sein Licht bis 25 Seemeilen weit.

Wie bei fast allen dänischen Leuchttürmen kann man ihn besichtigen, 144 Stufen müssen erklommen werden, will man die Aussicht bewundern. Ebenfalls gehört eine Kaffeestube und eine Kunstausstellung mit dazu.
Rubjerg Knude Fyr
Ein weiterer Leuchtturm, den es zu besichtigen gilt. Und dieser ist ganz besonders, steht er doch mitten in der Wanderdüne Rubjerg Knude und gefährlich nah am Abgrund. Jedes Jahr rauben die raue Natur, der Wind und vor allem die Herbststürme mehr von der Steilküste und fressen sich so ins Land hinein. Damit der Leuchtturm noch einige Jahre hier stehen kann, musste er 2019 umziehen. In einem aufwändigen Projekt zog der Turm auf Schienen 80 m in Richtung Land. Damals verfolgten 20.000 Menschen den spektakulären Umzug.
1900 eingeweiht leuchtete er bis zum 01. August 1968. Danach erlosch das Licht, denn der Wind und die Naturgewalten hatten die Dünen so sehr aufgebaut, dass man das Licht von der Seeseite aus nicht mehr sehen konnte.

Natürlich ist das Rubjerg Knude Fyr und die Rubjerg Knude als solches ein Touristenmagnet. Von einem kleinen Parkplatz aus geht man ungefähr 900 m bis man an den Rand der Wanderdüne kommt. Danach heisst es klettern, denn die Dünen sind hoch und so einfach mal durch den Sand nach oben gehen ist nicht.

Der Turm dient als „Landmarke“, denn er ist weithin zu sehen und weisst so den Weg die Düne hinauf, bis wir ihn in voller Grösse sehen können. Wir sind nun aber doch irgendwie beeindruckt, wie er da so steht, mitten im Sand und an seinem neuen Platz den Elementen trotzt. Diese Wirkung hatte noch keiner, der bis jetzt besichtigten Leuchttürme.

Høj Stene
Die Høj Stene sind eine der grössten Grabstätten Nordeuropas und stammen aus der Eisenzeit. Die Steine sind in der Form eines Schiffes angelegt, einer sog. Schiffssetzung. Erstmal erwähnt wurden sie in Schriften aus dem 16. Jhd. Irgendwann wurden die Steine entfernt und der Ort geriet in Vergessenheit. Wiederentdeckt wurde die Grabstätte von Archäologen des Moesgaard-Museums.

Da man in der Mitte der Schiffssetzung Gold, z.T. in geschmolzenem Zustand gefunden hat, geht man davon aus, dass hier ein König oder eine Königin nach ihrem Tod verbrannt wurde. 2020 wurde das Grabdenkmal mit 2-4 m hohen Steinen rekonstruiert und kann seither besichtigt werden. Es hat eine Länge von ungefähr 80m.
Die Høj Stene liegen in der Nähe der Gudenå. Parken kann man an der Brücke Kogensbro. Der Weg führt am Ufer des Gudenå ein Stück auf dem Wanderweg ”Trækstien” entlang. Auf der rechten Seite sieht man dann das Monument. Info für Hundehalter: auf dem Trækstien sind Hunde nicht erlaubt.

Ich will unbedingt und endlich etwas aus der Eisen- bzw. Wikingerzeit sehen und da kommen die Steine gerade recht. Markus hat keine Lust mitzugehen, also gehe ich bepackt mit der Fototasche alleine los. Allerdings von der anderen Seite, da Google uns nicht zum Parkplatz geführt hat. Ich muss durch ein Loch in einem Zaun klettern und finde nach etwas 600 m die Steine auf einer Lichtung im Wald. Ich bin alleine und kann mich nach Herzenslust fotografisch austoben und die Ruhe geniessen.

Nach einiger Zeit beobachte ich ein Auto, das urplötzlich auf der Steinlichtung auftaucht, völlig geräuschlos und dann stehen bleibt. Niemand steigt aus. Mich beschleicht ein sehr seltsames Gefühl: habe ich zuviel Dänemark Krimis geschaut? – Ich beschliesse zurück zu gehen und in dem Augenblick, als ich losgehe fährt das Auto ebenfalls los, hinter mir her, ganz langsam. Ich habe dann Markus angerufen und solange telefoniert, bis ich in Sichtweite unseres Grossen war und das Auto endlich abgebogen ist. Der Besuch der Steine wird mir also ganz besonders in Erinnerung bleiben.
Himmelsbjerget
Wir haben keine Lust mehr auf Rummel und Sightseeing und wollen noch etwas an der Ostsee zum fischen fahren. Allerdings lassen wir es uns nicht nehmen, unterwegs den bis ins 19 Jhd. höchsten Berg Dänemarks zu besteigen, den Himmelsbjerget. Was für ein schöner Name. Nun ja, mit 147 m Höhe ist das keine Meisterleistung und kann auch von Menschen, die schlecht zu Fuss sind bewältigt werden. Es führt ein gut ausgebauter und nicht steiler Weg vom Parkplatz zum Gipfel.
Auf der Spitze des Himmelbergs steht ein 25 Meter hohes Denkmal für König Frederik VII., der am 5. Juni 1849 der dänischen Bevölkerung ihre Verfassung gab, das Himmelbjergtårnet. Von oben hat man einen wundervollen Ausblick auf den dänischen Lake District.

Ein bisschen nordische Mythologie spielt hier auch eine Rolle: Laut der nordischen Mythologie ist der Himmelbjerget sogar der höchste Berg in der Welt der Götter, bekannt als Asgard. So soll der Gott Heimdall auf Himmelbjerget wohnen und Asgard am Ende des Regenbogens Bifrost bewachen. So soll verhindert werden, dass sich Riesen einschleichen.
Für uns, mit den Alpen fast vor der Tür, ist der Himmelsberg eher ein Himmelshügel, aber für die Dänen, die überwiegend flaches Land gewohnt sind, eben doch ein richtiger Berg.
Wir suchen uns nun einen schönen Campingplatz am Ufer eines der vielen Seen, geniessen die letzten Sonnenstrahlen und planen die letzten Tage in Dänemark.

Da wir noch zum fischen wollen und meine Wathose ein Loch hat, brauchen wir ein Geschäft, welches Flickzeug für Wathosen hat. Wir wissen, dass es einen Online-Händler in Aarhus gibt, den schreiben wir an und tatsächlich können wir den benötigten Kleber abholen. Er schickt uns mit guten Tipps zur Meerforellenfischerei nochmals nach Norden, zum Mariagerfjord.
Da wir in Aarhus keinen Parkplatz in Zentrumsnähe für unseren Grossen finden, beschliessen wir nach Randers weiterzufahren, schliesslich fahren wir in diesen Ferien schon zum vierten Mal an der Stadt. vorbei.
Randers
Für uns eine Enttäuschung. Die Stadt ist dreckig und hat ein heruntergekommenes Erscheinungsbild. Viele Geschäfte und Restaurants stehen leer. Das erste Mal auf unserer Reise gefällt uns nicht, was wir sehen. Wir wollen einfach nur noch schnell irgendwo einen Kaffee trinken und ein Stück Kuchen essen und dann weiterfahren. In der nach einigem Suchen gefundenen Bäckerei erleben wir das, was wir auch auf der Strasse gesehen haben: die Tische sind dreckig, wir müssen sie selbst putzen, Kaffee gibt es nur im Pappbecher, allerdings schmecken die Dänischen Plunderteilchen.
Ins Bild passt auch, dass wir nach Rückkehr zu unserem Grossen ein gelbes Etwas an der Scheibe vorfinden: einen Strafzettel mit einem Betrag von umgerechnet fast 100.00 CHF und das obwohl wir ein Parkticket gelöst haben! – Wie sich herausstellt, hat der Parkautomat eine Ziffer bei Eingabe der Autonummer nicht genommen, allerdings bei etwas „good will“ hätte man unseren Grossen zuordnen können, waren wir doch das einzige ausländische Auto weit und breit. Wir haben natürlich sofort Kontakt mit der Betreiberfirma aufgenommen und den bezahlten Parkschein übermittelt. Was soll ich sagen: die Busse wird nicht zurückgenommen mit fadenscheinigen und widersprüchlichen Begründungen. Der Fall ist aktuell bei der Rechtsschutzversicherung.
Recherchen haben ergeben, dass diese Parplatzbetreiberfirma mit System überall Touristen wegen kleinster Zeitüberschreitungen oder wenn ein Rad auf der weissen Parkfeldbegrenzung zu stehen kommt, solche Strafzettel verteilt. Also bitte Parkplätze der Firma Europark unbedingt meiden!
Fliegenfischen im Mariagerfjord
Nach unserem nicht so tollen Erlebnis in Randers fahren wir zum Mariagerfjord und checken direkt beim Camping in Mariager ein. Der liegt wunderschön am Fjord. Für viele ist es der schönste Fjord Dänemarks. Auch wir fühlen uns sofort wohl. Nach einem guten Abendessen gehen wir vom Campingplatz aus direkt an den Fjord, es beginnt ein herrlicher Abend. Wir geniessen die Ruhe um uns rum, das Wasser, die Landschaft und den Sonnenuntergang. Erst nachdem es richtig dunkel ist, machen wir uns auf den Heimweg.

Am nächsten Abend fahren wir mit E-Scooter und Fahrrad etwas weiter weg, um an einer neuen Stelle unser Glück zu versuchen. Auch hier grandiose Natur um uns rum und erneut ein genialer Sonnenuntergang.



Der Mariagerfjord ist 35 km lang und an der breitesten Stelle 4,5 km breit, an der schmalsten Stelle bei Hadsund nur etwa 250m. Es gibt diverse Fahrrad- und Wanderwege und viel zu erleben.
Wer an den Wikingern interessiert ist, sollte in Hobro vorbeischauen. Hobro ist eine alte Wikingerstadt und man kann die Wikingerburg Fyrkat besuchen. Das Fyrkat Vikinger Museum besteht aus der historischen Ringburg Fyrkat und aus einem Wikingerhof – 9 rekonstruierte Häuser bilden den Hof eines Grossgrundbesitzers. Sowohl die Wohnhäuser als auch die Werkstätten sind aus Eichenholz mit Lehmwänden und Strohdach. Es gibt tägliche Aktionen, die auch für Kinder sehr spannend sind.
Mariager
Da wir nur am Abend fischen, haben wir tagsüber Zeit, das kleine Städtchen Mariager, die Rosenstadt zu erkunden. Das Städtchen ist klein aber fein mit knapp 3000 Einwohnern. In Mariager geht es gemütlich zu. Die Häuschen im alten Stadtkern sind auch hier schief, die Strassen gepflastert und überall blühen alle möglichen Rosensorten, auch Stockrosen. Einen Rosengarten findet sich ebenfalls.


Beeindruckend ist die Kirche und die Klosteranlage des 1446 gegründeten Brigittinerklosters. Die alten Mauern mit den gepflegten Gärten und grossen Bäumen ziehen auch uns in ihren Bann.

Etwas ausserhalb vom Städtchen befindet sich der grösste Grabhügel Skandinaviens, der Hohøj. Er ist 12 m hoch, hat eine Gesamthöhe von 110 m über der Wasseroberfläche und einem Durchmesser von ca. 72 m. Der Hohøj-Hügel gilt als eines der herausragendsten antiken Denkmäler Jütlands. Ist er doch aufgrund seiner Lage einer der höchsten Erhebungen Jütlands. Er bietet einen weiten Blick auf den Mariager Fjord und die umliegenden Hügel. An klaren Tagen kann man fast 75 km weit in die faszinierende Hügellandschaft mit Fjorden, Wäldern, Feldern, Heideflächen blicken und dabei nicht weniger als 28 Kirchen sehen. Er wurde und wird immer noch für Volks- und Verfassungsversammlungen genutzt.

Die Hauptattraktion ist aber das Mariager Salzcenter. Es vermittelt Wissen über Salz und die Salzproduktion in der ganzen Welt. Man kann, wenn man das will, im „Toten-Meer“ Dänemarks ein Bad nehmen. In einem der Nebengebäude erklärt der Siedemeister, wie hier an der Ostsee Salz gewonnen wurde und am Schluss der Demonstration können wir jeder eine kleines Becherchen Salz mitnehmen. Das Salz ist noch nass und muss erst noch getrocknet werden. Ich decke mich mit verschiedenen Sorten Salz im Shop ein, ich finde es ist ein gutes Mitbringsel.

Was wir auch entdecken ist ein gut sortierter Weinladen, wo Markus endlich seinen Stauning-Whisky kaufen kann; an der Destillerie dieses dänischen Whiskys sind wir leider nicht vorbeigekommen. Was wir auch finden und zwar im Blumenladen ist dänischer Wein. Zum Abendessen probiert, finden wir den Wein richtig gut.
Norsminde
Die kleine Gemeinde an der Ostsee besitzt einen Naturhafen, der bei Seglern beliebt ist und ein paar Stellplätze für Camper bietet. Die sanitären Anlagen, Strom und die Küche des Yachtclubs sind im Preis mit dabei.

Schon seit dem 13. Jahrhundert gibt es diesen kleinen Hafen, in dem zu früheren Zeiten Schiffe und Boote angelegt haben. Heute überwiegen die Segler.
Direkt am Hafen befindet sich das Fiskehuset. Das kleine Restaurant mit Fischladen bietet frischen und hausgeräucherten Fisch in bester Qualität zum dort essen oder im kleinen Laden zu kaufen. Aber die Fischfrikadellen sind es, für die dieses Fiskehuset berühmt ist.

Wir sind hier wegen der Meerforellen, wir wollen unbedingt noch eine fangen. Der Spot scheint beliebt, denn kaum wird es Abend, treffen wir jede Menge andere Fliegenfischer, fast alles Dänen, die hier leben oder hier ein Ferienhaus besitzen. Uns erwartet wieder ein herrlicher Abend mit rosaroten Wolken, ganz friedlich und sehr kitschig.

Während wir fischen sehen wir etwas weiter draussen immer wieder Schweinswale, die vorbeikommen und hin und her schwimmen. Die Meerforellen lassen sich auch heute Abend nicht blicken. Der Grund: es hat sich Konkurrenz eingestellt. Konkurrenz, die viel besser im fischen ist als wir alle zusammen: Seehunde. Wir zählen fünf, schwimmen vor der Küste hin und her. und vertreiben die Meerforellen. Einer nähert sich sogar dreist und bedenklich nahe einem der anderen Fischer, vielleicht kann man ja was abstauben….


Wir unterhalten uns noch lange mit zwei dänischen Fischern und lassen die Umgebung an unserem letzten Abend auf uns wirken.

Wir sind hin und zurück……

Schön wars !

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2 Comments
Michel
Sehr schöner Reisebericht. Macht ihr doch bitte mal ein Resume über die ersten Kilometer mit dem CrossOver. Wir überlegen uns hin und her, ob wir uns einen Hymer Crossover 570 kaufen sollen. Leider findet man nicht sehr viele aussagekräftige Berichte über das Teil. Weiter würde es mich interessieren, weshalb ihr das Fahrzeug in Deutschland gekauft habt? Liebe Grüsse und viele weitere, schöne Reisen, Michel
Sylvie
Lieber Michel
Schön habt ihr uns gefunden (obwohl unsere Seite noch im Aufbau ist) und vielen Dank für das Lob.
Zuerst warum Deutschland: Wir waren letztes Jahr in Düsseldorf an der Campermesse und haben uns zwei Tage lang alle Camper, die für uns in Frage kamen angesehen. Wichtig war uns 4×4 und Längsbetten, unsere Wahl viel daher auf den Crossover. Wir hatten die Option bei sofortiger Bestellung den Crossover im Juni/Juli zu bekommen oder bis mindestens 2024 warten zu müssen. Daher haben wir gleich bestellt und den Camper sogar früher als geplant übernehmen können.
Wir sind nun ca 9000km mit dem Crossover gefahren und sind nach wie vor überzeugt. Er fährt sich wie in PKW, hat genügend Platz für alles, die Solarpanels laden zuverlässig. Wir haben bis auf wenige Ausnahmen, wenn der Strom mal auf einem Campingplatz inbegriffen war und wir viel laden mussten, nie Landstrom gebraucht. Was man allerdings anmerken muss ist, die Verarbeitung, die ist doch oft lausig. So ist uns auf unserer ersten Ausfahrt nach drei Tagen der Türgriff der Aufbautür abgebrochen weil er krumm montiert war. Wir mussten dann nach Bad Waldsee zu Hymer fahren. Dort wurde der Griff repariert und gleich ein paar kleinere Mängel behoben. Unser Rat ist daher, wenn ihr einen Corssover kauft, bei der Übergabe genauestens hinzuschauen, auch wenn man sich dabei etwas blöd vorkommt.
Liebe Grüsse
Sylvie