Sonlerto
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Kurztrip ins Tessin – ein Winterreise durch das magische Maggiatal

Eine Winterreise durch das Tessin mit dem Camper

Willkommen zu meiner kurzen Winterreise durch das sonnige Tessin! Das schlechte Wetter bei uns in Basel hat mich motiviert, am 2. Januar den Camper zu schnappen und dem schönen Wetter entgegen zu fahren. Da Sylvie mit einer Grippe im Bett liegt, bin ich dieses Mal alleine unterwegs.

Nach einem kurzen Stopp in Amsteg für ein Software-Update der Alarmanlage bin ich ohne grossen Verkehr bis Faido gefahren, um die Cascata di Piumogna zu fotografieren – ein Muss für Fotografen. Leider hat der Wasserfall nicht allzu viel Wasser…

Cascata Piumogna in Faido

Cascata Piumogna in Faido

Die Magie des Maggiatals im Winter

Am späteren Nachmittag erreiche ich schliesslich mein Ziel: das Vallemaggia, das grösste Tal im Tessin. Das Maggiatal ist nicht ganz so überlaufen von Touristen wie das benachbarte Valle Verzasca. Und jetzt im Winter bin ich praktisch alleine mit meinem Camper unterwegs. Ich nutze den frühen Abend und das Einnachten für ein paar Fotos von Bignasco. Hier mündet die Bavona in die Maggia.

Bignasco im Maggiatal

Bignasco zur blauen Stunde

Bignasco mit dem Campanile

Danach wird es Zeit, einen Stellplatz für den Grossen zu finden. Leider ist der Stellplatz in Bignasco im Winter geschlossen und so muss ich noch ein paar Kilometer unter die Räder nehmen und finde dann schliesslich weit oben im Maggiatal einen Stellplatz hinter dem Eisstadion von Prato-Sornico, wo ich nach einem gemütlichen Raclette eine sehr ruhige und kalte Nacht verbringe.

Der Grosse auf dem Stellplatz - Hymer ML-T 570 Crossover

Foroglio und der Wasserfall Froda – ein Winterwunderland

Früh am Morgen fahre ich bereits los und freue mich auf eines der schönsten Täler in der Schweiz. Im Val Bavona scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Im ganzen Tal gibt es kein Stromnetz, der Energiebedarf wird mit Sonnenenergie gestillt. Steile Berghänge und malerische Dörfer und Weiler reihen sich aneinander. Das Tal ist das steilste und steinigste Tal des ganzen Alpengebietes! Kein Wunder, sind die 12 Siedlungen nur im Sommer bewohnt.

Ich starte in Foroglio mit dem sehr bekannten Wasserfall „Froda“, der sich hier neben dem Dorf über hundert Meter in die Tiefe stürzt. Ich habe sehr viel Glück, denn die ersten Besucher des Dorfes tauchen erst nach 10 Uhr morgens auf. So habe ich mehr als 2 Stunden alles für mich und geniesse die Ruhe, die Kälte und die Natur.

Foroglio im Val Bavona

Erste Sonnenstrahlen in Foroglio

Die Steinhäuser werden laufend renoviert und bleiben so im ursprünglichen Zustand erhalten. Hier ein Beispiel einer sehr gelungenen Renovation…

Tessiner Steinhäuser

Die Bavona schleift die Steine im Flussbett seit Jahrhunderten und bahnt sich ihren Weg ins Tal.

Die Bavona in Foroglio

Ich nutze die Einsamkeit, um auch noch ein paar bewegte Drohnenshots zu machen…

Foroglio hat um kurz vor 11h immer noch keine Sonne und so fahre ich mit dem Camper weiter das Tal hoch und komme beim Weiler Faedo endlich in die Sonne…

Der Weiler Faedo

Zuhinterst im engen Val Bavona liegt San Carlo, Endpunkt von Strasse und Postautolinie, die die Besucher ins Tal bringen. San Carlo ist Talstation der Seilbahn nach Robièi am Fuss des Basòdino und Ausgangspunkt der Cristallina-Passwanderung. Auch hier scheint die Sonne und so mache ich vom schönen Campanile noch ein Foto.

San Carlo in Val Bavona

Auf dem Rückweg drehe ich mich noch einmal um, um ein Foto von Sonlerto zu schiessen. Auf diesem Foto sieht man die Charakteristik des von Gletschern gebildeten Tals und dessen enge U-Form mit hohen Felswänden. Im Talgrund haben Erdrutsche das Land mit Bergsturzkegeln und Felsbrocken in der Grösse von Häusern übersät, den Flusslauf bestimmt und dem Tal sein urtümliches Aussehen gegeben.

Sonlerto

Weiter unten im Tal finde ich noch eine schöne Steinbrücke über die Bavona, wie ich finde ein sehr schönes Fotomotiv.

Bavona Brücke

Chiesa San Giovanni Battista im oberen Maggiatal

Ich verlasse das Bavonatal und fahre bei Bignasco wieder in das Maggiatal ein und habe noch Zeit bis zum Sonnenuntergang. Ich beschliesse, den Weg nach Mogno unter die Räder zu nehmen. 16 Kilometer steile Bergstrasse erwarten mich und den Grossen. Dieser bewältigt die engen Kurven und den steilen Anstieg ohne Probleme. In Mogno liegt sogar noch Schnee, wir sind mittlerweile auf 1180m über Meer.

Mogno ist ein sehr schmuckes Dorf mit wunderschönen Rustici. Wirkliche Berühmtheit hat der Ort aber wegen der Kirche San Giovanni Battista erlangt. Diese wurde vom Stararchitekten Mario Botta erbaut, nachdem die alte Kirche durch eine Lawine zerstört wurde. Die moderne Kirche hebt sich mit ihrer originellen zylindrischen, schräg unterteilten Form und der dekorativen Verwendung von Steinelementen deutlich von den Häusern ab, die der herkömmlichen Bauweise in den Bergtälern entsprechen. Der Ausdruck der Kraft, den das Mauerwerk vermittelt, steht in einem spielerischen Gegensatz zur Leichtigkeit des Glasdachs.

Kirche in Mogno

Botta Kirche in Mogno im Winter

Innenansicht der Kirche San Giovanni Battista

Mit der beeindruckenden Kirche von Mogno beschliesse ich den Tag und fahre wieder rund 5km das Tal hinunter und übernachte auf dem gleichen Stellplatz wie gestern. Wieder trainieren diverse Mannschaften im Eisstadion neben dem Womo-Stellplatz, doch ab 22h ist die totale Ruhe eingekehrt und ich schlafe sehr gut.

Hobbits in Sabbione?

Wiederum recht früh am Morgen will ich noch einmal ins Val Bavona nach Sabbione, von manchen Leuten auch Hobbit-Hausen genannt. Tatsächlich beeindruckt die Höhlenarchitektur mit den angebauten Häusern und den riesigen, verstreuten Felsbrocken! Die Steinhäuser werden von der Sonne beleuchtet, genau so habe ich mir das vorgestellt…

Sabbione oder Hobbit-Hausen

Sabbione

Felsen von Sabbione

Die Felsen im Wald von Sabbione

Sabbione = Hobbithausen?

Ein kurzer Drohnenfilm

Fotosession im Valle Verzasca

Nun wird es aber Zeit, das Val Bavona und das Maggiatal zu verlassen. Nach einer kurzen Fahrt erreiche ich Losone mit dem Maggia-Delta und lasse bald auch Locarno links liegen. Mein neues Ziel ist das Valle Verzasca, wo ich noch ein paar schöne Aufnahmen am Fluss machen möchte. Jetzt im Januar findet man sogar freie Parkplätze, ein Unterfangen, welches im Sommer mit Bestimmtheit schief geht. Bei der Brücke unterhalb von Brione finde ich schöne Steine und Wasserläufe und kann ungestört fotografieren. Die gewaltigen Felsbrocken faszinieren mich immer wieder.

Verzasca

Felsblöcke in der Verzasca

Am Abend bin ich dann noch zum berühmten Spot in Lavertezzo gefahren und habe fotografiert.

Lavertezzo by night

Da ich keine Lust habe, den Weg nach Hause unter die Räder zu nehmen, fahre ich zum bekannten Wohnmobil-Stellplatz beim Monte Ceneri und übernachte dort.

Am nächsten Morgen habe ich die Rückreise unter die Räder genommen und bin ohne Stau bis in die Region Basel durchgefahren.

Hier noch ein paar Abstellplätze für Wohnmobil-Besitzer:

  • Maggiatal: Lavizarra, 11 Via Cantonale, hinter dem Eisstadion, CHF 25, inkl. Duschen und Wasser
  • Monte Ceneri: Area Sosta Tamaro, bei der Autobahn Richtung Lugano, ca. CHF 25, inkl. Dumping, Wasser

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